VATIKAN - Kardinal Filoni eröffnet die Versammlung der Päpstlichen Missionswerke: “Erneuerung der Sendung der Kirche in der heutigen Welt auf der Grundlage des Evangeliums”

Montag, 28 Mai 2018 päpstliche missionswerke   filoni   außerordentlicher monat der weltmission  

Sacrofano (Fides) –"Die Einberufung des Außerordentlichen Monats der Weltmission im Oktober 2019 durch Papst Franziskus veranlasst mich, meine Überlegungen zu den Päpstlichen Missionswerken dieser besonderen Gelegenheit zu widmen", so Kardinal Fernando Filoni, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident des Obersten Rates der Päpstlichen Missionswerke bei der Eröffnung der Vollversammlung der Päpstlichen Missionswerke (vgl. Fides 25/5/2018).
„Der Oktober 2019 soll unter dem ganzen Gottesvolk das Bewusstsein für die sich aus der Taufe ergebende Verantwortung in Bezug auf die Sendung der Kirche für die Evangelisierung der ganzen Welt erneuern“, so der Kardinal. „So können wir deutlich hervorheben dass der Zweck dieser kirchlichen Initiative darin besteht, zu beten, und bei uns den Wunsch zu wecken uns vom Beispiel so vieler heiliger Zeugen und Märtyrer der Mission formen zu lassen und über die brüderliche Nächstenliebe zu reflektieren und diese zu leben, so dass die missio ad gentes Paradigma, inspirierendes Beispiel, Arbeitskriterium und Maßstab für die Bewertung jeder kirchlichen Tätigkeit wird".
„Die Erneuerung der Sendung der Kirche in der Welt auf der Grundlage des Evangeliums war es, was Papst Benedikt XV. in seinem Apostolischen Schreiben „Max Illud“ forderte. Dieselbe dringende Einlandung wiederholt Papst Franziskus: ein Umdenken mit dem Evangelium und eine Reform mit der Mission sind die beiden Aspekte, die eine neue Umkehr der Kirche zu Christus zum Ausdruck bringen", so der Kardinal weiter. In diesem Zusammenhang erläuterte der Präfekt des Missionsdikasteriums insbesondere zwei Aspekte: "Heiligkeit als eine Form unseres christlichen Lebens und unseres persönlichen missionarischen kirchlichen Dienstes bei den Päpstlichen Missionswerken und die Reform für die kirchliche Heiligkeit unserer Strukturen als Päpstliche Missionswerke".
Ausgehend von der Feststellung der Maximum Illud "Wer Gott predigt, muss ein Mann Gottes sein", dankte Kardinal Filoni den Nationaldirektoren für ihren Dienst an der Mission und betonte, dass "alles, was wir sind und tun, das Ergebnis unserer persönlichen Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus in seiner heiligen Kirche" ist. Der Kardinal bezeichnete als "eine objektive Form der Heiligkeit" auch die Transparenz bei der Verwaltung der Nationaldirektionen, bei der Spendensammlung und bei der Überweisung der Spenden für die Missionsarbeit der Kirche: "Die Transparenz bei der Verwaltung der Internationalen Sekretariate und der National- und Diözesandirektionen wird für die Teilkirchen wiederum Inspiration und anspruchsvolle Herausforderung, wenn es darum geht, die Spenden der Gläubigen zu sammeln und in vollem Umfang zu überweisen, die die Hirten dem Heiligen Vater für die Evangelisierungsarbeit in der ganzen Welt zur Verfügung stellen wollen.“
Der Außerordentliche Monat der Weltmission Oktober 2019 sei eine besondere Gelegenheit, "uns mutig mit der Dringlichkeit einer Reform der Strukturen der Päpstlichen Missionswerke zu konfrontieren", so der Kardinal weiter, "um die zentralen, nationalen und diözesanen Strukturen der Päpstlichen Missionswerke im Licht der Mission auf ihre Wirkkraft bei der Heiligung und im Dienst zu prüfen". Bei diesem Prozess, so der Kardinal, hoffe er dass "auch die Strukturen der Päpstlichen Missionswerke der Einladung zu eine qualitativen Erneuerung folgen, um die Sendung der Kirche in der heutigen Welt auf der Grundlage des Evangeliums erneuern". Das Herzstück einer grundlegenden Umstrukturierung der Päpstlichen Missionswerke sei die "missionarische Bildungsarbeit mit dem spezifischen Paradigma der missio ad gentes".
In diesem Zusammenhang unterstrich der Kardinal folgende Punkte: Missionarische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit muss das Erneuerungsbemühen aller Werke darstellen; die Bildung zur und für die Sendung Jesu in der Kirche bedeutet die Kommunikation des Evangeliums als Verkündigung und Zeugnis; es muss ein sich auf die Taufe beziehendes Bewusstsein der katholischen Dimension des christlichen Glaubens existieren; die Mission ist dabei die innere Dynamik des Glaubens; eine ganzheitliche christliche Glaubensbildung muss die intellektuelle und didaktische Dimension in den Dienst einer Umkehr des Lebens und der Verpflichtung zum Zeugnis integrieren.
Der Präfekt des Missionsdikasteriums forderte deshalb abschließend: "Lasst uns unser Engagement auf dem Weg zur Einheit der vier Werke erneuern, die zwar einzeln gegründet wurden, aber von demselben charismatischen Wunsch inspiriert sind, der Sendung der Kirche und der Taufverantwortung des ganzen Volkes Gottes zu dienen, wo Gebet, spirituelles Begleitung, materielle Hilfe und theologische Reflexion in einem organischen Prozess der fortlaufenden missionarischen Bildungsarbeit artikuliert werden müssen". Teilweise sei dieser Prozess bereits auf den Weg gebracht worden und werde bei der Vorbereitung auf den Außerordentlichen Missionsmonat fortgesetzt: "Dies ist kein Prozess der Vereinigung, sondern eine Synergie der Arbeit und eine Gemeinschaft im Dienst", so der Kardinal, der am Ende seiner Eröffnungsansprache eine Priorität nannte: "Die missionarische Bildungsarbeit darf bei der ordentlichen Seelsorge der Diözesen und Pfarreien, Vereinigungen und kirchlichen Bewegungen keine Randerscheinung sein. Sie ist eine wesentliche Dimension. Die National- und Diözesandirektoren sollten für die Bischöfe das kirchliche Werkzeug sein, um ihre pastorale Verantwortung zu erfüllen, wenn es darum geht die Mission zu einem wahren Paradigma des Lebens und Handelns der ihnen anvertrauten Teilkirchen zu machen."
(SL) (Fides 28/05/2018)


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