Kuala Lumpur (Fides) - Die katholische Kirche in Malaysia fordert die Gläubigen mit Blick auf die anstehenden Parlamentswahlen zu einer „verantwortungsvollen Stimmabgabe“ auf. Katholische Gemeinden sollen die politischen Wahlen aber auch mit dem Gebet für den Frieden und das Gemeinwohl begleiten. Am 9. Mai werden Bürger aus dem ganzen Land die Abgeordneten für das neue Parlament wählen, das aus 222 Sitzen besteht. Der bisherigen Regierungskoalition der "Barisan Nasional" (NL) unter der Leitung von Premierminister Najib Razak stehen das Oppositionsbündnis "Pakatan Harapan" und die Partisan Islam Se-Malaysia (PAS) gegenüber. Najib Razak sieht sich Korruptionsvorwürfen in Bezug auf das Finanzmanagement des malaysischen Staatshaushalts ausgesetzt, doch seine Koalition liegt in den Umfragen weiterhin an der Spitze.
Mit ihrem Hirtenbrief zu den bevorstehenden Wahlen bringen die Bischöfe von Malaysia die Intiative "24 Stunden Gebet für die Wahlen" auf den Weg. Wie Pfarrer Joshua Liew aus der Diözese Kota Kinabalu mitteilt, werden hunderte von Menschen in Gruppen, Gemeinden und kirchlichen Bewegungen abwechselnd in verschiedenen Diözesen beten. Vom 30. April bis zum 8. Mai laden verschiedene Gemeinden zu einer Novene in den drei Sprachen Indisch, Mandarin und Malaiisch ein, was die Zusammensetzung der malaysischen Bevölkerung widerspiegelt, die sich aus malaysischen, indischen und chinesischen Bürgern zusammensetzt.
"Als verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger haben wir alle ein tiefes Verlangen danach, die Welt zu verändern, Werte zu vermitteln und dieses Erde besser zu hinterlassen als zuvor", so die Katholikin Elizabeth Angang in einem Kommentar zum Hirtenbrief der Bischöfe.
"Katholiken sind aufgerufen, ihre bürgerliche Verantwortung wahrzunehmen, und das bedeutet, das Wohl der Gesellschaft und unserer Mitbürger über die individuellen Wünsche und Bedürfnisse zu stellen. Eine Frage, auf die wir als katholische Wähler stellen müssen, ist ob die Politik bisher auf die Bedürfnisse der Schwächsten und Wehrlosesten achten. Mit unserer Stimmabgabe haben wir die Möglichkeit, zum Wohl des Landes beizutragen, indem wir die Werte unseres Glaubens in unserer Gesellschaft einbringen", fügt sie hinzu. "Die Kirche sagt nicht, wen man wählen soll und unterstützt keine Kandidatenliste. Doch Katholiken müssen ihrem Urteilsvermögen und ihrem Gewissen folgen und an die Lehren Jesu und die grundlegenden Werte des Glaubens denken, wenn sie ihre Stimme abgeben. Wir müssen die Themen und die Kandidaten im Lichte unseres Glaubens bewerten und so unsere Bürgerpflicht wahrnehmen", so Angang abschließend.
(SD) (Fides 3/5/2018)