ASIEN/PAKISTAN - Zwei Christen sterben bei Anschlag in Quetta

Montag, 16 April 2018 terrorismus   christentum   menschenrechte   gewalt   verfolgung  

Quetta (Fides) - Vier Männer auf zwei Motorrädern eröffneten am Abend des gestrigen 15. April im christlichen Viertel von Essa Nagri in Quetta, der Hauptstadt von Belutschistan, das Feuer auf christliche Gläubige. Dabei wurden zwei Christen getötet und fünf weitere verletzt. Bei den beiden Opfern hndelt es sich um einem Katholiken und Protestanten, von denen einer noch vor Ort starb und der andere später im Krankenhaus in Quetta, wo er behandelt wurde, an den Folgen der Verletzungen starb.
"Ich war auf der Straße, als ich vier Männer sah, deren Gesichter maskiert waren“, so ein Augenzeuge, „Sie schossen aus einer Pistole und einem Gewehr und ergriffen die Flucht. Zu dem Zeitpunkt, fand in der nur 50 Meter entfernten Kirche keine liturgischen Feiern oder Gottesdienste statt. Die Angreifer wollten die christliche Gemeinschaft wahllos treffen, denn in dieser Straße und in dem Stadtviertel leben viele christliche Familien".
Die Polizei leitet unterdessen erste Ermittlungen zu dem Fall ein. Bisher bekannte sich noch niemand zu dem Angriff. Das Begräbnis der Opfer findet bereits am heutigen 16. April in Quetta statt.
Im Anschluss an den Übergriff demonstrierten über 500 Christen gegen die Tat und wachten stundenlang über die Leichen der Opfer. Die christliche Gemeinde fordert Gerechtigkeit und Schutz für Christen in Quetta. Die Demonstranten beklagten insbesondere dass die Sicherheit religiöser Minderheiten in Pakistan nicht gewährleistet sei.
Der Präsident der pakistanischen Volkspartei PPP Bilawal Zardari verurteilte unterdessen den Angriff und drückte seine Solidarität mit den Opfern aus. "Die Terroristen greifen Christen in Pakistan an, um dem Image des Landes zu schaden", so der Politiker in diesem Zusammenhang. „Ich fordere strenge Maßnahmen gegen die Schuldigen“. Auch die pakistanischen Abgeordneten Asiya Nasir und Khalil George verurteilten den Angriff scharf und forderten ein strenges Vorgehen gegen die Terroristen.
Auch in Karachi, der Hauptstadt der Provinz Sindh brachten Christen im Rahmen einer friedliche Kundgebung ihre Solidarität und Unterstützung für die Christen von Quetta zum Ausdruck. Der Direktor von "Jesus Life TV", Adeel Patras Chaudry, erklärte gegenüber Fides: "Wir fordern die Institutionen und die Justiz auf, das Problem des Schutzes der Minderheiten in Pakistan ernsthaft anzugehen. Bisher ist die Regierung dabei gescheitert."
Bereits am Ostermontag, den 2. April gab es bei einem ähnlichen Anschlag vier Tote und eine jugendliche Verletzte im christlichen Viertel Shah Zaman. Dabei wurde eine zufällig ausgewählt Familie überfallen. In der Vorweihnachtszeit 2017 sprengten sich zwie Selbstmordattentäter in der Bethel-Kirche der methodistischen Gemeinde in die Luft. Dabei starben 14 Christen und 56 wurden verletzt.
(AG) (Fides 16/4/2018)


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