ASIEN/BANGLADESCH - Katholischer Priester vermisst: Vermutlich von Dschihadisten entführt

Mittwoch, 29 November 2017 religiöse minderheiten   gewalt   priester   religionsfreiheit   terrorismus   ortskirchen   papst franziskus   pastoralbesuch   menschenrechte  

Ucan

Dakka (Fides) – Der bangladeschische katholische Priester William Walter Rozario, ist bereits seit dem vergangenen Montag verschwunden. Diese dramatische Nachricht erreicht uns aus Natore, einem Verwaltungsbezirk im Norden von Bangladesch, kurz vor der Ankunft von Papst Franziskus in dem asiatischen Land, der am 30. November in der Landeshauptstadt Dakka erwartet wird, die Hauptstadt. Das Verschwinden von William Walter Rozario, der als Vikar in der Gemeinde Borny im Dorf Jonail tätig ist und dort die Saint Lewis-Schule, eine der vielen Bildungseinrichtungen der katholischen Kirche Bangladesch leitet, berichtet die Familie des Priesters, die seit Montagnachmittag nichts mehr von ihm gehört hatte. Gestern wurde Anzeige bei der Polizei erstattet, seitdem wird bisher ohne Erfolg nach dem katholischen Geistlichen gesucht.
"Seit Montag hat man nichts mehr von ihm gehört. Das Telefon ist ausgeschaltet", bekräftigt der örtliche Polizeichef Biplop Bijoy Talukder gegenüber der Presse. Bischof Gervaz Rozario von Rajshahi, befürchtet, dass es sich um eine Entführung handeln könnte, dies nimmt auch der Brudervon Pfarrer William Rozario an. Im selben Dorf, wurde im vergangenen Jahr der katholische Geschäftsmann Sunil Gomez ermordet, als er sein Geschäft eröffnet, das sich in der Nachbarschaft der Wohnung von Pfarrer William Walter Rozario befand. Seit 2015 wurden mindestens drei Katholiken bei Anschlägen ermordet, von denen man vermutet, dass sie von der dschihadistischen Gruppierung „Jamayetul Mujahideen Bangladesh“ verübt wurden.
Pfarrer Rozario war in letzter Zeit vor allem damit beschäftigt, die Reise von rund dreihundert Gläubigen nach Dakka zu planen, die dort am Besuch von Papst Franziskus teilnehmen wollten. Anlässlich des Papstbesuchs wurden in allen Pfarreien des vorwiegend muslimischen Staates, in dem unter fast 170 Millionen Einwohnern etwa 380.000 Katholiken leben, ähnliche Initiativen auf den Weg gebracht.
Die Katholiken des Landes hoffen, dass Papst Franziskus mit seiner Botschaft des Frieden und der Harmonie das interreligiöse Zusammenleben voranbringen wird, das von solchen und andere beunruhigende Vorkommnissen beeinträchtigt wird. "Wir vertrauen auf den Heiligen Vater, wenn es darum geht, das Zusammenleben wiederherzustellen und die Versöhnung aller Religionsgemeinschaften des Landes zu fördern", so Schwester Zita, von den Salesianerinnen, die in der Hafenstadt Chittagong mit ihren rund 5 Millionen Einwohnern, an soziale und humanitären Projekten mitwirkt. "Der Terrorismus beunruhigt uns. Er beunruhigt Christen als Minderheit und macht Bangladesch Sorgen, das sich Stabilität und Frieden wünscht", so die Ordensfrau.
Für den Pfarrer der Kathedrale Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz in Chittagong Terence Rodrigues ist "ist die Botschaft der Harmonie von Papst Franziskus entscheidend. Heute brauchen wir sie noch mehr als in der Vergangenheit, denn mit der Zunahme des islamischen Fundamentalismus wachsen unsere Sorgen. Bangladesch darf auf ein historisches Zusammenlebens zwischen verschiedenen Religionen zurückblicken, doch heute versuchen einige kleine Gruppen es zu untergraben. Wir müssen bereit sein, es zu beschützen. Wenn der Heilige Vater nach Dhaka kommt und Jesus Christus bezeugt, wird er uns damit helfen. Für uns ist das ein Segen“.
(GB) (Fides 29/11/2017)


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