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Almaty (Agenzia Fides) - "Kontakt mit den Armen ist unsere tägliches Brot. Die Armen sind immer bei uns. In allen unseren Gemeinden haben wir die Botschaft des Heiligen Vaters zum Welttag für die Armen lesen lassen, mit der wir auch in den verschiedenen Arbeitsgruppen der Caritas befassen werden“, so Bruder Luca Baino OFM, von den Franziskanern in Almaty.
In Kasachstan ist die katholische Kirche in vier apostolische Regionen strukturiert. Katholische Gemeinden haben insgesamt 21 kleine Gesundheitszentren gegründet, die für jeden ohne ethnische oder religiöse Unterschiede zugänglich sind. Bruder Baino erklärt: „Bei den Mitgliedern in unseren Gemeinden, vor allem in Dörfern weit weg von den großen Städten handelt es sich um jene Kategorie von Menschen, über die Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Tag der Armen spricht“. Aber gerade die Armut und die Bedürftigkeit sei manchmal der erste Schritt in Richtung der katholischen Kirche: „Wenn jemand, egal welchen Glaubens oder auch ein Nichtgläubiger, in der Not ist, weiß er, dass er an der Tür der katholischen Kirche klopfen kann. Wir sind auch auf sofortige Hilfe vorbereitet und helfen kleine Probleme oder tägliche Bedürfnisse zu lösen, ohne die Armen, die an die Tür klopfen zu fragen, welcher religiösen Gemeinschaft sie angehören. Hier beginnt der Weg des gegenseitigen Kennenlernens, der mit der Gnade Gottes zur Bekehrung werden kann".
Die katholische Kirche in Kasachstan setzt sich für Menschenwürde und Menschenrechte und die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der am stärksten Benachteiligten, wobei das Land, das Land, wenn man die natürlichen Ressourcen hochrechnet, das weltweit größte Pro-Kopf-Vermögen besitzt. Doch Reichtum ist nicht gleichmäßig verteilt und Beobachter beklagen weit verbreitete Korruption und extreme regionale Zersplitterung.
Doch während vor rund 25 Jahren, noch die Hälfte der Bevölkerung sehr arm war, gehören heut rund die Hälfte der Mittelschicht an.
Trotzdem gehört die Reduzierung der Ungleichheit zwischen den Relgionen nicht nur, was das Vermögen anbelangt, sondern auch im Hinblick auf Infrastrukturen, Gesundheit und Schutz der Menschenrechte, zu den größten Herausforderung des Landes. Das rasche Wirtschaftswachstum brachte es auch mit sich, dass die armen Bevölkerungsteile heute noch verletzlicher sind, insbesondere weil die Preise für Lebensmittel, Wasser und Dienstleistungen stiegen. Von chronischer Armut sind vor allem Arbeitslose und Selbstständige und darunter vor allem Frauen betroffen.
(LF-PA) (Fides 21/11/2017)