Stuttgart (Fides) – In der heutigen Gesellschaft werde der Migrant oft in die Kategorie “Arm/Bedürftig” oder sogar in der Kategrorie “Feind”eingeordnet. Daraus ergebe sich oft Desinteresse an den Mitmenschen oder Ungerechtigkeit bis hin zur Ablehnung und Ausgrenzung. Diese Gedankenanstöße lagen dem Vortrag von Pater Aldo Skoda vom Scalabrini International Migration Institut (SIMI) in Rom beim Forum des Scalabrini-Fest der Früchte zugrunde, das vom 29. September bis 1. Oktober unter dem Motto “Durch die Migration von heute Gott auf der Spur” veranstaltet wurde.
Pater Skoda betonte, dass die grundlegende Wahrheit des christlichen Glaubens – die Menschwerdung Christi – uns dazu führt, dass wir im Mitmenschen Gott erkennen, der Mensch geworden ist und jedem Menschen eine unveräußerliche Würde schenkt. Dies erfordere faktive Gastfreundschaft und eine Willkommenskultur, d.h. eine Öffung und eine innere Akzeptanz gegenüber jedem Menschen. Eine solche christliche Vision des Menschens sei grundlegend für jedes Handeln zum Schutz der Würde und der Rechte von Migranten und des Engagements für Gereichtigkeit und Dialog.
Zu den zahlreichen Angeboten des Zentrums für Spiritualität der Diözese Rottenburg-Stuttgart, das von den Scalarbrini Missionaren (cs) in Zusammenarbeit mit dem Säkularinstitut der Scalabrini Missionarinnen geleitet wird gehört, wie Luisa Deponti (mms) betont, das Scalabrini-Fest der Früchte für Jugendliche, Erwachsen und Familien aus verschiedenen Ländern. Zeil sei die Begegnung zwischen Einheimischen, Migranten und Flüchtlingen. Am Scalabrini-Fest 2017 nahmen 230 Menschen aus 29 Ländern teil.
Wie bereits Pater Skoda sprach auch Weihbischof Thomas Marie Renz in seiner Predigt bei der gemeinsamen Eucharistiefeier, über biblische Texte als Quelle der Inspiration für ein christliches Leben. In der ganze Bibel seien das Warten auf die wahre Heimat und das Versprechen des gesegneten Landes der Rahmen des des christlichen Glaubens und des christlichen Wegs. Deshalb seien alle Menschen Pilger auf dieser Erde auf dem Weg zu einer Heimat, so der Bischof. Dies helfe dabei, dass man sich nicht gegenüber den Weggefährten verschließe und oberflächliche Visionen vom Menschen überwindet und erkennt, dass die wahre Kenntnis des Anderen darin besteht, dass wir unsere Leben teilen und zwar soweit, dass wir unser Leben für die Liebe hingeben und uns umeinander kümmern. Das Scalabrini-Fest 2017 bot Gelegenehit einen Vorgeschmack auf diese gegenseitige Annahme zu bekommen, angefangen bei der Gemeinschaft zwischen verschidenen Sprachen, Kulturen und Altersgruppen, die bei der Begegnung vertreten waren.
(LD/SL) (Fides 5/10/2017)