Yangon (Fides) – “Die jüngsten traurigen Ereignisse in unserem Land, von denen Tausende Muslime, Hindus und andere betroffen sind haben die besorgte Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen. Der Beginn der Gewalt und die aggressive Reaktion sind bedauernswert. Wir haben Mitgefühl gegenüber Tausenden Muslimen, Hindus und Vertretern des Volksstammes der Rakhine und vielen anderen, die vertrieben wurden. Dies ist eine Tragödie, die nicht passieren sollte. Wir sind der Überzeugung, dass die aggressive Reaktion ohne politische Lösungen kontraproduktiv sein wird”, so Kardinal Charles Maung Bo zur Krise der geflüchteten Rohingya im Westen von Myanmar. Zwei Monate vor dem Besuch von Papst Franziskus in Myanmar (27.-30. Dezember) wünscht sich der Kardinal einen “Prozess der Genesung”.
In seiner Verlautbarung schließt sich Kardinal Bo “der Sorge an, die Aung San Suu Kyi in ihre jüngsten Ansprache bei den Vereinten Nationen im Hinblick auf jede Form von Gewalt zum Ausdruck gebracht hatte” und unterstützt ihre Klage über die Angriffe der westlichen Presse auf ihre Person. Der Kardinal erinnert an “die schwierigen Umstande, unter denen Aung San Suu Kyi ihre Regierungsrolle übernommen hat und die vielfältigen Herausforderungen für die die Regierung innerhalb kurzer Zeit Lösungen finden musste und an die in der Verfassung verankerte Rolle der Militärs bei Sicherheitsfragen”.
Der Kardinal teilt die Sorge um die Rechte der Menschen im Staat Rakhine, um die Rückkehr der Flüchtlinge und die notwendige Förderung ihrer sozialen Entwicklung und begrüßt, dass Aung San Suu Kyi “einen Arbeitsausschuss einreichten ließt, der die Empfehlungen der Kommission unter Leitung von Kofi Annan umsetzen soll”.
“Wir allem müssen uns aus einer Vergangenheit voller Wunden auf den Weg der Genesung machen. Aus der Lektion der Vergangenheit müssen wir für die Zukunft lernen. Der Friede, der auf Gerechtigkeit basiert ist möglich und der Friede ist der einzig mögliche Weg”, heißt es in dem Text.
Bei der jüngsten Generalversammlung der Vereinten Nationen hatte Myanmar den Vorwurf der “ethnischen Säuberung” dementiert. Ein Monat nach Ausbruch der Gewalt haben rund 400.000 muslimische Rohingya Zuflucht im benachbarten Bangladesch gesucht. Wie der Flüchtlingshochkommissar der Vereinten Nationen betont, hat sich die Situation der muslimischen Rohingya nicht verbessert, weshalb dringend humanitäre Hilfe notwendig ist.
(PA) (Fides 26/9/2017)
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