Bogotà (Fides) – Am Rande seines Besuchs bei der 103. Vollversammlung der Kolumbianischen Bischofskonferenz bezeichnete der Vorsitzende der Venezolanischen Bischofskonferenz (CEV), Erzbischof Diego Rafael Padrón Sanchez von Cumaná, die soziale und politische Krise in seinem Land als “sehr ernst”. Der Dialog zwischen Regierung und Opposition sei dringend notwendig, damit weitere Todesfälle verhindert werden.
"Dass die Krise in Venezuela sehr ernst ist zeigt die Tatsache, dass die Proteste seit drei Monaten anhalten”, so Erzbischof Padrón Sánchez. Dabei beklagte er auch Menschenrechtsverstöße im Land. Bisher starben bei den Protesten mindestens 85 Menschen, vorwiegend Jugendliche, wobei die meisten Fälle bisher nicht aufgeklärt wurden. "Wir wissen nur aus Erzählungen der Menschen von diesen Ereignissen … es kommt zu einer Vielfalt von Menschenrechtsverstößen in nie dagewesener Form", so der Erzbischof von Cumaná.
Die Kirche werde in Venezuela zwar nicht verfolgt, aber an ihre Arbeit gehindert, so der Erzbischof weiter. "In diesem Moment braucht Venezuela keine neue Verfassung sondern Lösungen für die Probleme der Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamente, Freiheit und Achtung der Menschenrechte".
Unterdessen verbietet Bischof Mario Moronta von San Cristóbal die Nutzung von kirchlichen Räumlichkeiten in den Pfarreien für das Referendum vom 16. Juli über die geplante verfassungsgebende Versammlung. “Es handelt sich um rein politische Aktivitäten”, so der Bischof in einer Verlautbarung, „Die Politiker können dies gerne an öffentlichen orten tun, aber nicht in Kirchen, Kapellen, Kultstätten und auf dem Gelände kirchlicher Einrichtungen".
Ein 25jähriger junger Mann starb gestern in der Gemeinde Cardenas (Tachira) bei Ausschreitungen mit der Polizei am Rande einer Demonstration.
(CE) (Fides, 05/07/2017)