SOS Chrétiens d'Orient
Bagdad (Fides) – Die einst von Christen bewohnten Städte und Dörfer der Niniveh-Ebene wollen mit Hilfe internationaler Organisationen und Helfer einen Neubeginn versuchen. Doch damit ein Wiederaufbau tatsächlich beginnen kann müssen einheimische Christen selbst aktiv werden und “dürfen nicht nur darauf warten, dass sie alles vom Staat oder von Hilfswerken erhalten”. Mit diesem Appell wendet sich der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako nach einem Besuch in Mossul und in der Niniveh-Ebene an alle Gläubigen seiner Kirche. In einer offiziellen Verlautbarung dankt der Primas der chaldäischen Kirche allen Helfern und insbesondere den französischen Hilfswerken, darunter “SOS Chrétiens d'Orient e Fraternité en Irak”, die “in der Niniveh-Ebene, trotz widriger klimatischer Bedingungen alles geben, während unsere Gemeinden unter Frustration und Verlorenheit leiden und sich beklagen oder sogar Zettel mit den Summen zeigen, die sie brauchen und dabei den Helfern nicht einmal danken”.
In diesem Zusammenhang schlägt Patriarch Sako den Gläubigen vor, die eigenen Gewohnheiten abzulegen und sich vom Dynamismus der Helfer anstecken zu lassen. Die Selbstlosigkeit der freiwilligen Helfer, so der Patriarch, könne dazu anregen, die eigene Verantwortung zu übernehmen und Initiativen zu ergreifen, denn man dürfe nicht nur auf internationale Hilfe zahlen, wenn es darum gehe, die während der drei Jahre der Belagerung durch den IS verlassenen Dörfer wiederaufzubauen.
(GV) (Fides 20/6/2017)