ASIEN/MYANMAR - Kardinal Bo: “Wir brauchen eine ökologische Umkehr”

Montag, 27 Februar 2017 umwelt   konversion   wirtschaft   armut   menschenrechte   naturkatastrophen   laudato si'  

M. Veraart, CC

Yangon (Fides) - “Heute sehen wir uns mit einem ökologischen Holocaust konfrontiert. Wir befinden uns in einem äußert schwierigen Moment. Papst Franziskus brachte einen Aufschrei gegen die bevorstehende Katastrophe auf den Weg und spricht von modernen Sünden, den ‘ökologischen Sünden, die jeder Einzelne und die Gemeinschaft der Menschen begehen, die unsere Mutter Erde zerstören”, so der Erzbischof von Yangon, Bischof Charles Bo, bei einer Konferenz der Ordensschwestern in Asien und Ozeanien, die derzeit in Yangon tagt.
“Der Klimawandel ist heute Realität und der Planet erwärmt sich”, so der Kardinal, “was zu Flucht tausender ‘Öko-Flüchtlinge’ führt. Der Klimawandel ist eine Atombombe, die darauf wartet, zu explodieren. Wir befinden uns an der Schwelle zu einer ökologischen Apokalypse. Diese ökologische Apokalypse ist das Ergebnis der ökologischen Sünden gegen die Schöpfung Gottes”.
“Wir müssen unseren prophetischen Elan stärken”, so der Kardinal in einem Appell an die Ordensschwestern, „und ihr sollt euch als Missionarinnen der Barmherzigkeit für eine ökologische Gerechtigkeit einsetzen. Die Päpstlichen Dokumente “Laudato si’ und “Misericordiae vultus” sind der für ein solches Handeln, so der Kardinal: “Wir sollten von einer globalen ökologischen Umkehr sprechen”, betont Kardinal Bo und erinnert zitiert in diesem Zusammenhang auch Papst Johannes Paul II. der von wirtschaftlicher Ungerechtigkeit und Ungleichheit sprach.
Nur 1% der Reichen, so Kardinal Bo, besitze heute 50% des Reichtums in aller Welt: “Auch daraus resultiert ökologische Ungleichheit. Treibhausgase, die zur Erderwärmung führen, werden von reichen Ländern ausgestoßen. Die Vereinigten Staaten, in denen rund 6% der Erdbevölkerung leben, produzieren 40% der Treibhausgase. Wer stirbt dadurch? Die Armen. Arme Länder sind besonders angreifbar, was die Erderwärmung anbelangt. Zyklone, Erdbeben, Überschwemmungen fordern tausende Opfer. Dies ist ökologischer Terrorismus. Die Mächtigen dieser Welt entscheiden darüber, wer lebt und wer stirbt. Wirtschafts- und Umweltterroristen entfesseln sich gegen die Armen”. Notwendig sei ein “ganzheitlicher Ansatz bei der Armutsbekämpfung zum Schutz der Natur”, so der Kardinal. “Die Umweltkrise ist eine moralische Krise und eine existenzielle Krise: Die Natur wird durch wirtschaftliche Gier verstümmelt”.
“Die Menschheit hat gegen den Pakt mit der Natur verstoßen”, so Kardinal Bo weiter, “und aus diesem Grund geht es um eine zutiefst moralische Krise: eine ökologische Erbsünde, die eine ökologische Umkehr und eine ökologische Evangelisierung erforderlich macht”.
(PA) (Fides 27/2/2017)


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