ASIEN/TÜRKEI - Untersuchungskommission zum Putschversuch will Beziehungen zwischen Gülen und dem Vatikan prüfen

Mittwoch, 7 Dezember 2016 geopolitik   krisengebiete   medien  

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Ankara (Fides) – Einige angesehene Mitglieder der parlamentarischen Untersuchungskommission zum Putschversuch vom vergangenen 15. Juli wollen die Kontakte prüfen die Fatullah Gülen – der seit 1999 im Exil in den USA lebt und von der Regierung in Ankara für den Putschversuch verantwortlich gemacht wird – und dem Heiligen Stuhl prüfen. In den vergangenen Tagen hatten regierungstreue Zeitungen, darunter Aksam und Yeni Safak, berichtet, dass der stellvertretende Vorsitzende der Untersuchungskommission, Selçuk Ozdag, von der AKP, erklärt haben soll: "Vor er die Türkei verließ war Fethullah Gülen dem Papst (Johannes Paul II.) im Vatikan begegnet. Wer hat den Kontakt hergestellt? Wir werden beim Außenministerium und beim Vatikan nachfragen müssen”.
Eine mögliche Anfrage beim Heiligen Stuhl im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Untersuchungskommission hatte auch der Abgeordnete Aykut Erdogdu von der kemalistischen Oppositionspartei „Cumhuriyet Halk Partisi“ (CHP) in Betracht gezogen.
Fethullah Gülen besuchte Papst Johannes Paul II. im Februar 1998 im Vatikan. Bereits im August dieses Jahres (vgl. Fides 10/8/2016) hatten türkische Journalisten im Rahmen einer Kampagne gegen Gülen und dessen Hizmet-Bewegung vermutet dass der am 2. April 2005 verstorbene polnische Papst den islamischen Imam zum Kardinal “in pectore” ernannt haben könnte und dies bis zu seinem Tod geheim hielt.
(GV) (Fides 7/12/2016).


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