New Delhi (Fides) – In den vergangenen Tagen beschloss die Regierung unter Premierminister Narendra Modi, dass es künftig keine Geldscheine im Wert von 500 und 1000 Rupien (rund 7,4 und 14,8 Dollar) geben soll, da diese besonders oft gefälscht werden. Die Bürger sollen die Geldscheine, die sich noch in ihrem Besitz befinden bis 30. Dezember bei der Bank umtauschen oder einzahlen können. Danach sind sie ungültig. Von dieser Maßnahme seien vor allem die armen Menschen betroffen, so Vertreter der katholischen Kirche.
Wie die Medien berichten, sind von der Maßnahme rund 86% des sich im Umlauf befindlichen Bargelds betroffen, was Unternehmen, Familien und Geschäfte in Schwierigkeiten bringt und die Volkswirtschaft des Landes belastet.
“Ich bin ganz und gar gegen diese Maßnahme, denn sie ist eine Farce”, so der Jesuitenpater Lourdu Raj von der Xavier University in Bhubaneswar (Orissa). “Ich sehe nicht, was für einen langfristigen positiven Effekt dies haben soll, den die Vertreter Bharatiya Janata Party (BJP) in Aussicht stellen. Bestraft werden vor allem die kleinen Leute, alle die kein Bankkonto haben und Kleinunternehmer. Mit dieser Maßnahme macht sich die Regierung viele Feinde”.
Auch der Dominikanerpater Francis Arackal, Professor für Journalismus an der Amity University in New Delhi betont, dass “die Maßnahme für Reiche von Vorteil ist und politische Ziele mit Blick auf die Wahl in Uttar Pradesh und Punjab im Jahr 2017 verfolgt. Es ist eine Schande für das Land, denn die Maßnahme fügt vor allem Armen und Unterdrückten Wunden zu”.
Der Kapuzinerpater Suresh Mathew und Direktor der Wochenzeitschrift "Indian Currents" beklagt: "Diese Maßnahme der Regierung Modi wirft viele Fragen auf“. Nach Ansicht von Pater Mathew, "wird der Kampf der Regierung gegen die Schattenwirtschaft erst Ergebnisse mit sich bringen, wenn das Phänomen an der Wurzel bekämpft wird: es muss Strafen für die Schattenwirtschaft und für Geldfälscher geben. Und es ist wichtig, dass die armen Leute inbesondere in den ländliche Gebieten nicht die Last tragen, die ihr Geld mühsam verdienen.
(PA- SD) (Fides 18/11/2016)