Garzón (Fides) – „Der Friede besteht nicht darin, dass kein Krieg ist; er lässt sich auch nicht bloß durch das Gleichgewicht entgegengesetzter Kräfte sichern; er entspringt ferner nicht dem Machtgebot eines Starken; er heißt vielmehr mit Recht und eigentlich ein Werk der Gerechtigkeit“, mit diesem Zitat aus der Konzilskonstitution “Gaudim et spes” (Nr. 78), kommentiert Bischof Fabio Duque Jaramillo von Garzón (Kolumbien) zur Verlängerung der Baulizenz für den Staudamm in El Quimbo im Verwaltungsbezirk Huila. Der Bischof betonte, er sei überrascht, dass ein Unternehmen, das sich nicht an die Vereinbarungen hält, eine solche Verlängerung erhält.
Gegen die Verlängerung der Baugenehmigung protestierten auch andere Gruppen der Gesellschaft, darunter die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden: El Agrado, Garzón, Gigante, Tesalia, Altamira und Paicol.
Bischof Duque Jaramillo äußerte sich im Rahmen einer öffentlichen Anhörung in der Gemeinde Garzón bei der die Teilnehmer die Gründe ihrer Proteste vortrugen. "Damit Frieden entstehen kann, müssen alle Gründe für die Uneinigkeit zwischen den Menschen verschwinden, die zur Konflikten und vor allem zu Ungerechtigkeit führen”, so der Bischof, der “zahlreiche Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Bauprojekt” beklagte.
Abschließend erinnerte er auch an die Ungerechtigkeit und die Menschenrechtsverstöße gegenüber den Bauern in der Region, „deren Arbeit ein unschätzbarer Reichtum für die Einwohner von Huila und die kolumbianische Gesellschaft ist". Dabei erwähnte er unter anderem auch die Umsiedlung „bei der die Betroffenen keine besseren Bedingungen vorfinden im Vergleich zur Vergangenheit“.
Das Projekt für den Staudamm in El Quimbo wurde 2008 auf den Weg gebracht und machte die Umsiedlung zahlreicher Einwohner der Region erforderlich. Wie die einheimische Presse berichtet, gibt es auch Studien über Umweltbelastungen, die das Projekt mit sich bringt. Dazu betonte Bischof Duque Jaramillo: "Ich bin überrascht, dass ein Projekt, dass als Stolz des Landes bezeichnet wird, die Umwelt, die biologische Vielfalt und das Ökosystem belastet …in einem Moment, in der man sich überall auf der Welt bewusst wird, welchen Schaden wir unserem ‚gemeinsamen Haus’ durch solche Megaprojekte zufügen".
Abschließend forderten die Teilnehmer der öffentlichen Anhörung von 11. November eine sofortige Aussetzung des Bauprojekts wegen der für die Umwelt und die Menschen damit verbundenen Schäden.
(CE) (Fides 18/11/2016)