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Dohuk (Fides) – In der Nacht vom 16. auf den 17. Januar bombardierte die türkische Armee das Grenzdorf Sharanish (Irak) im Gouvernement Dohuk, in dem vorwiegend chaldäische und assyrische Christen leben. Der Bombenbeschuss verursachte Panik unter den Einwohnern, die mitten in der Nacht und bei eisiger Kälte in Richtung Zakho flohen. Dies meldet das chaldäische Patriarchat, das die türkische Militäroperation mit Nachdruck verurteilt und als „nicht zu rechtfertigen“ bezeichnet. Gleichsam appelliert das Patriarchat an die Autonome Region Kurdistan, mit der Bitte um „angemessene Maßnahmen zum Schutz der Bürger“. Der Angriff – heißt es in der Verlautbarung, sei unter dem Vorwand der Bekämpfung kurdischer Stellungen der PKK (Partîya Karkeren Kurdîstan, verübt worden.
In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde das Dorf bei militärischen Operationen der irakischen Armee gegen die Kurden vollkommen zerstört worden. Nach dem Sturz des Regimes unter Saddam Hussein waren ein Teil der früheren Einwohner in das Dorf zurückgekehrt, um vor der antichristlichen Gewalt in den Regionen um Bagdad und Mossul zu fliehen. Im Dorf wohnen auch mehrere Dutzend christliche Familien, die 2014 vor dem Vormarsch des Islamischen Staates (IS) aus dem Ninive-Tal flohen.
Bereits im vergangnen August waren Saharanish und andere christliche Dörfer in der Region Schauplatz von Gefechten zwischen der kurdischen Armee und den kurdischen Kämpfern. (GV) (Fides 18/1/2016).