ASIEN/IRAK - Parlament lehnt Änderung des Gesetzes über Religionszugehörigkeit von Minderjährigen ab

Mittwoch, 28 Oktober 2015 sektierertum  

Bagdad (Agenzia Fides) – Das irakische Parlament lehnt einen Gesetzesvorschlag ab, den christliche Abgeordnete mit Unterstützung von Abgeordneten verschiedener Fraktionen eingereicht hatten, mit dem ein Gesetz geändert werden sollten, das festlegt, dass ein Minderjähriger als automatisch Muslim, wird wenn ein Elternteil zum Islam konvertiert. Mit dem Entwurf, über den am gestrigen 27. Oktober abgestimmt wurde, sollte zu dem Paragraph über die Religionszugehörigkeit von Minderjährigen ein Satz hinzugefügt werden, der festlegt, dass die Kinder bis zum 18. Lebensjahr der ursprünglichen Religion angehören und dann selbst und aus freiem Willen entscheiden sollen. Insgesamt 51 Abgeordnete stimmten dem Entwurf zu, der von 137 Abgeordneten abgelehnt wurden.
Im September hatte der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. in einem Schreiben an das irakischen Parlament bereits eine solche Änderung gefordert und dabei darauf hingewiesen, dass das derzeit geltende Gesetz nicht mit dem Artikel 37/2 der irakischen Verfassung vereinbar ist, der Schutz vor „jeder Art des intellektuellen, politischen und religiösen Zwangs“ garantiert. “Christen”, so der Patriarch in seinem Schreiben, “respektieren die freie Entscheidung über einen Religionswechsel, wenn es sich dabei nicht um das Ergebnis einer Zwangseinwirkung handelt”. (GV) (Fides 28/10/2015).


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