Mossul (Fides) – Nach der St. Ephräms-Kirche wurde nun auch die chaldäische Kirche des heiligen Joseph in Mossul auf Anweisung des seit 2014 in der Stadt regierenden IS in eine Moschee verwandelt. Dies teilen Beobachter aus Mossul dem Informationsportal ankawa.com mit. Bilder zeigen, dass die Kuppel der Kirche im Stadtviertel Maidan in der Altstadt von Mossul schwarz gestrichen und die Kreuze und andere christliche Symbole entfernt wurden. Die Moschee soll nach dem von der irakischen Polizei ermordeten Kommandanten des IS Abu Abdulrahman al-Bilawi benannt worden sein.
Die St. Josephs-Kirche gehört zu den antiken christlichen Kirchen in Mossul doch in jüngster Zeit wurde dort infolge des Priestermangels und der Abwanderung der Christen nur noch einmal im Monat ein Gottesdienst gefeiert.
Nach der Eroberung Mossuls durch die Dschihadisten mussten die meisten Christen aus der Stadt fliehen. Viele kamen in Ankawa einem Vorort von Erbil unter. Der ehemalige Bischof der irakischen Metropole, Amel Shamon Nona, leitet heute die chaldäische Eparchie in Mossul und sein Nachfolger soll erst nach der mehrmals angekündigten Befreiung der Stadt von den Dschihadisten ernannt werden.
“Die militärischen Operationen”, so der derzeit in Ankawa lebende chaldäische Priester Paul Mekko, aus Mossul, “sollten nach dem Ende des Ramadan beginnen. In der Tat scheinen derzeit Offensiven zur Rückeroberung in den Provinzen al-Anbar und zur Befreiung Ramadis stattfinden. Vielleicht ist danach Mossul an der Reihe”.
Unterdessen verkaufte das chaldäische Patriarchat in Absprache mit den Priestern aus Mossul, einige Fahrzeuge der Erzdiözese, die unbenutzt in der Garage standen, um sie vor einem Werteverfall zu schützen. Der erzielte Gewinn im Umfang von 60.000 Dollar wurde in der Hoffnung auf bessere Zeiten auf ein Bankkonto der Erzdiözese überwiesen. (GV) (Fides 14/7/2015).