ASIA/IRAK - Irakische Regierung plant Offensive zur Befreiung der Provinz Ninive

Samstag, 2 Mai 2015

Erbil (Fides) – Das irakische Innenministerium kündigte die Bildung einer gemischten Kommission zur Koordinierung der militärischen Operationen zur Befreiung von Mossul und der Provinz Ninive an. In dem Ausschuss sollen die Streitkräfte der Regierung in Bagdad und die Autonome Provinz Kurdistan vertreten sein. Die Schaffung eines solchen Organismus wurde bei einem Gipfeltreffen des Innenministers und der Verteidigungsminister beider Regierungen auf den Weg gebracht. An dem Gipfeltreffen soll auch der US-amerikanischen Botschafter im Irak, Stuart E. Jones, teilgenommen haben.
Wie irakische Medien berichten hat der irakische Premierminister Haydar al-Abadi bekräftigt, dass der Irak seine Armee zur Befreiung der Provinz Ninive einsetzen werde, die dies zuvor auch in der Region Tikrit geschah. Unterdessen forderte er die Einwohner von Ninive auf an den militärischen Operationen gegen die Milizen des Islamischen Staates teilzunehmen.
In der Ninive-Ebene konzentrieren sich mehrheitlich von Christen bewohnte Städte und Dörfer, aus denen die Einwohner von Juni bis August vergangenen Jahres vor dem Vormarsch des Islamischen Staates fliehen mussten. “Wir haben von dem Gipfeltreffen der Minister erfahren”, so der aus Mossul stammende chaldäische Priester Paul Thabit Mekko, der sich derzeit in Erbil aufhält, “und wir haben auch erfahren, dass die Vorbereitung der militärischen Operationen einem kurdischen Mitglied der irakischen Armee anvertraut werden soll. Doch wir wissen nicht wie und wann die Kampagne zur Befreiung von Mossul und der Ninive-Ebene stattfinden soll. Es bleibt abzuwarten, inwieweit man den muslimischen Fastenmonat Ramadan berücksichtigen wird, der Mitte Juni beginnt. Unter der Bevölkerung herrscht eine mit Resignation gemischte Erwartungshaltung. Fest steht, dass viele in ihre Dörfer zurückkehren wollen. Unter den christlichen Flüchtlingen sind unterdessen viele nach Jordanien oder in den Libanon ausgewandert… Doch viele wollen einfach zu ihrem früheren Leben zurückkehren”.
Verschiedene Quellen, darunter auch der Gouverneur der Provinz Ninive, Athil al Nujafi, berichten von neuen Massenhinrichtungen von Jesiden in Talafar. Die Dschihadisten sollen hunderte Männer aus der jesidischen Gemeinde in Sinjar hingerichtet haben, die zuvor von ihren Frauen und Kindern getrennt wurden. (GV) (Fides 2/5/2015).


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