Mosul (Fidesdienst) – In den Tagen vor dem 14. Februar machten Geländewagen und Pick-ups mit jihadistischen Aktivisten des Islamischen Staates (IS) am Steuer die Runde durch Märkte und in den Hauptgeschäftsgegenden, um per Megaphon alle Händler daran zu erinnern, dass es verboten sei Gadgets und Geschenke für das Fest der Liebenden auszustellen und zu verkaufen, das auf der ganzen Welt am Valentinstag begangen wird. Dies berichten Lokalquellen auf der website ankawa.com. Über Megaphone brüllten die Milizen ihre Verdammung des Austauschs von Geschenken unter Verlobten als verbotene Handlung, da dies mit dem Fest zusammenhänge, das die“ungläubigen Christen” dem Heiligen Märtyrer-Bischof von Terni widmen, und warnten alle Händler davor die traditionellen Geschenke in roter Farbe hervorzuholen und auszustellen.
Bereits im Vorjahr waren anlässlich des Valentinstages einige Händler in Mosul von bewaffneten Gruppen bedroht worden, weil sie die auffallenden roten Herzen und Teddybären ausgestellt und verkauft hatten, die die Verliebten für gewöhnlich an “ihrem” Festtag austauschen. Damals wurden die öffentlichen Warnungen gegen das Fest – das in den letzten Jahren unter den jungen Irakern ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit großen Erfolg verzeichnet hatte – in einigen Moscheen von radikalen islamistischen Predigern ausgesprochen. Jetzt gehören die “Anti-Valentin-Streifen” zu den der Bevölkerung auferlegten Maßnahmen der Jihadisten des IS, die die Stadt seit dem 9. Juni letzten Jahres in ihrer Hand haben. (GV) (Fidesdienst 16/2/2015).