Erbil (Fides) – Die chaldäische Kirche veranstaltete in Ankawa – einem von Christen bewohnten Vorort von Erbil – ein dreitägiges Jugendfestival. Drei Tage lang feierten rund 250 Jugendliche im Garten des Klosters der chaldäischen Schwestern von der unbefleckten Jungfrau Maria, darunter auch Jugendliche der Flüchtlingsfamilien aus Mossul und der Ninive-Eebene, die in Ankawa Zuflucht gefunden haben, nachdem sie ihre Heimat angesichts des Vormarsches der dschihadistischen Gruppen des Islamischen Staates verlassen mussten. Im Mittelpunkt des Festivals stand die Reflexion zur Figur des Königs David und seiner Geschichte, die von Grausamkeit aber auch von Reue für die eigenen Sünden, Buße und Bitte um Vergebung gekennzeichnet war. Über die Figur des Königs David Sprache der chaldäische Bischof von Erbil Baschar Matti Warda. An der Veranstaltung nahm auch der chaldäische Bischof von Mossul, Amel Shamon Nona, teil, der ebenfalls aus der Stadt fliehen mussten, nachdem dort das Islamische Kalifat ausgerufen worden war. “Ein solches Festival für junge chaldäische Christen”, so Bischof Nona zum Fidesdienst, „fand gewöhnlicherweise jedes Jahr im Sommer statt. Dieses Jahr war es infolge der jüngsten Entwicklung nach der Ankunft der Dschihadisten nicht möglich. Dann haben wir beschlossen es hier unter unseren derzeitigen Lebensumständen zu veranstalten und auch dies hat dem Festival eine besondere Bedeutung verliehen. An den drei Nachmittagen und Abenden, die wir hier gemeinsam verbracht haben, um uns mit der Figur des Königs David zu befassen, konnten wir unsere Geschichte im Licht des biblischen Glaubens betrachten. Bei David ist es so, dass eine Geschichte, die auch von Sünde gekennzeichnet ist, ihn dazu führen, dass er weiß, dass die Hoffnung vom Herrn kommt. Es war ein Versuch, die jungen Menschen davon zu überzeugen, dass sie sich nicht von Pessimismus und Depression überwältigen lassen dürfen sondern verstehen, dass auch in der Situation, in der wir heute leben, der Herr dafür sorgt, dass wir die Hoffnung nicht verlieren”.
Mit Blick auf den bevorstehenden Winter ist Bischof Nona besorgt, dass sich die Lage der vielen noch in Zelten lebenden Flüchtlinge zuspitzen könne: “Wir tun unser Möglichstes”, so der chaldäische Bischof, “aber es ist nicht einfach, Lösungen für so viele Menschen zu finden, die in Not sind. Oft hilft diesen Menschen nur die Kirche”. (GV) (Fides 11/10/2014).