Erbil (Fidesdienst) – Nur sechs der insgesamt 111 Sitze des regionalen Parlaments von Kurdistan sind von christlichen Abgeordneten besetzt. Es handelt sich um die sechs für christliche Minderheiten vom Wahlrecht vorgesehenen Sitze. Wie aus den bisher ausgezählten Stimmen hervorgeht wurde kein weiterer christlicher Kandidat auf anderen Listen ins Parlament gewählt.
Fünf vorgesehene Sitze, die chaldäische und syrisch-orthodoxen Christen vorbehalten sind, werden von zwei Kandidaten der Liste „Al-Rafdein“, Yacub Gorgees Yako und Lina Azraia Shaba besetzt, die insgesamt 6.1450 Stimmen erhielt. Die Versammlung der chaldäische, syrisch orthodoxen und syrischen Organisationen belegt mit insgesamt 5.730 weitere zwei Sitze, die von den Abgeordneten Wahida Yako Hirmiz und Kamal Marqoz besetzt werden. Für die „Söhne Mesopotamiens“, die 1093 Stimmen erhielt, zieht Saleem Matti ins Parlament ein. Während ein weiterer Sitz der armenischen Minderheit von der Liste der armenischen Christen mit insgesamt 532 Stimmen durch Yraound Nisan Marqus besetzt wird.
Unterdessen hat sich bei der jüngsten Wahl des Regionalparlaments von Kurdistan insgesamt das politische Gleichgewicht verändert. Die Patriotische Union (PUK) unter Leitung von Jalal Talabaini ist nicht mehr stärkste Kraft. Die Partei, die zwei Jahrzehnte lang die Region regierte hat nur 18 der insgesamt 111 Sitze erhalten und steht damit an dritter Stelle.
Die Demokratische Partei (PDK) unter Massoud Marzani hat mit 38 Sitzen die relative Mehrheit, während die Partei des Wandels (GORAN) mit 24 Sitze größte Oppositionspartei ist. Bei der Wahl gewann auch die Islamische Union an stimmen: sie belegt im neuen Parlament 11 Sitze. (GV) (Fidesdienst, 04/10/2013)