AFRIKA/SOMALIA - Humanitäre Helfer: Die Hungersnot ist noch lange nicht überwunden

Montag, 2 Januar 2012

Mogadischu (Fidesdienst) – Der somalische Premierminister widerspricht mit der Behauptung, dass kein Somalier an Hunger sterben muss, den Vereinten Nationen und dem traurigen Panorama der vielen unterernährten Menschen in den Flüchtlingslagern. Nach langen Jahren des Bürgerkrieges und mehreren Dürrezeiten hatten die Vereinten Nationen im Juli 2011 für drei somalische Regionen, die von den Al-Shabaab-Milizen kontrolliert werden, eine Hungersnot erklärt. Die Rebellen hatten dort vielen westlichen Hilfsorganisationen den Zugang verwehrt. Seit September hat sich die Hungersnot auch auf drei weitere Gebiete des Landes ausgedehnt: Zehntausende starben und weitere 750.000 leiden Hunger. Im Dezember führten die Verteilung von Hilfsmitteln und die einsetzenden Regenfälle zu einer Besserung der Lage in einigen Teilen des Landes, was jedoch nicht für die Flüchtlingscamps gilt, in denen die Menschen weiterhin Hunger leiden.
In Mogadsichu gibt es über 300 Aufnahmecamps mit rund 185.000 Vertriebenen. Weitere 18.000 Menschen leben in extrem armen Verhältnissen in provisorischen Unterkünften in dem Dorf Maajo, wo die Hilfen der Regierung nie ankamen. Mit Bezug auf die jüngsten Aussagen des Premierministers betonen humanitäre Helfer in Mogadischu, dass die Situation sich zwar gebessert habe, die Hungersnot aber noch lange nicht überwunden sei. Nach Angaben des Hilfswerks „Somali Relief, Rehabilitation and Development Organisation“ (SORRDO) wurden im August 2011 die meisten Fälle akuter Hungersnot diagnostiziert. Ob schon sich die Lage verbessert habe, gebe es immer noch neue Fälle. Im Aufnahmezentrum der Organisation werden auch Neugeborenen gewogen um den Grad der Unterernährung festzustellen. Säcke mit Lebensmitteln wurden unterdessen auch vom Ernährungsprogramm der Vereinten Nationen verteilt. Eine Feldküche mit Dutzenden großen Kochstellen versorgt täglich rund 6.000 Menschen mit Griesbrei und Suppe. Nach Angaben der Vereinten Nationen handelt es sich um die weltweit schlimmste humanitäre Krise. (AP) (Fidesdienst, 02/12/2012)


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