AFRIKA/SOMALIA - Präsidentschafswahl in Somaliland verläuft friedlich

Donnerstag, 14 November 2024

Hargeisa (Fides) - Die Auszählung der Stimmen der Präsidentschaftswahl, die am gestrigen 13. November 2024, in Somaliland stattfanden, ist im Gange. Ein bedeutendes Ereignis für diese autonome Region, die 1991 ihre Unabhängigkeit von Somalia erklärt hat, wobei die selbst ernannte Republik international von keinem Land anerkannt wird. Diese ursprünglich für 2022 geplanten Wahlen wurden aufgrund interner wirtschaftlicher und politischer Herausforderungen um zwei Jahre verschoben. „Zu den Stärken dieser demokratischen Wahlen gehört die hohe Wahlbeteiligung“, berichten lokale Quellen. Die hohe Wahlbeteiligung zeugt von einem starken demokratischen Engagement der Bevölkerung, die von ihrem Wahlrecht regen Gebrauch machte.
Der scheidende Präsident Muse Bihi Abdi von der Kulmiye-Partei bewarb sich um seine Wiederwahl und sah sich Herausforderern wie Abdirahman Mohamed Abdullahi von der Waddani-Partei und Faisal Ali Warabe von der Partei für Gerechtigkeit und Wohlstand gegenüber, die sich für Reformen und nationalen Zusammenhalt einsetzten.
Der Vorsitzende der Wahlkommission, Muse Hassan Haji Yusuf, erklärte, die Wahllokale hätten friedlich geschlossen und die Auszählung der Stimmen verlaufe ohne Zwischenfälle. Obwohl die Anhänger von Muse Bihi Abdi in Berbera bereits feiern, forderte der Vorsitzende der Wahlkommission die Bürger auf, die für den 21. November vorgesehenen offiziellen Ergebnisse abzuwarten und keine voreiligen Spekulationen anzustellen.
Die Wahlen fanden vor dem Hintergrund regionaler Spannungen statt, insbesondere wegen des Streits um die Kontrolle des Hafens von Berbera, einer wichtigen Ressource für Somaliland (vgl. Fides 9/1/2024). Kürzlich hat Äthiopien versucht, durch ein vorläufiges Abkommen einen exklusiven Zugang zum Hafen zu erhalten, der ihm einen Korridor zum Indischen Ozean ermöglichen würde. Dieses Abkommen hat Reaktionen der somalischen Regierung hervorgerufen, die Somaliland als Teil ihres Staatsgebiets betrachtet und Äthiopien beschuldigt, seine territoriale Integrität zu untergraben.
(GF) (Fides 14/11/2024)


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