AMERIKA/NICARAGUA - Erzbischof Celli beim 50jährigen Jubiläum des Katholischen Radiosenders: Bischofskonferenz muss angesichts der gesellschaftlichen Lage „umsichtig“ handeln

Dienstag, 11 Januar 2011

Managua (Fidesdienst) – Mit „Umsicht“: so werden die Mitglieder der Nicaraguanischen Bischofskonferenz der Regierung des Präsidenten Daniel Ortega Saavedra weiterhin kritisch gegenüberstehen. Dies teilte der Präsident des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikationsmittel, Erzbischof Claudio Maria Celli, mit, der das Land anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Katholischen Radiosenders besuchte.
Erzbischof Celli äußerte sich nicht zu den Spannungen zwischen der Bischofskonferenz und der Regierung. Dies sei Aufgabe der Bischöfe des Landes, „die die Besonderheiten des Landes und dessen gesellschaftliche Lage besser kennen“. In einer Verlautbarung der Bischofskonferenz, die dem Fidesdienst vorliegt, heißt es, dass der Präsident des Päpstlichen Rates sich darauf verlasse, dass „die Bischöfe mit den Problemen umzugehen wissen“. Zu Spannungen kam es, nachdem die Bischofskonferenz sich zum „in der Gesichte unseres Landes besser dokumentierten Wahlbetrug“ im Zusammenhang mit der Wahl vom 9. November 2009 und an anderen Handlungen der Regierung geäußert hatten, die ihrer Meinung nach nicht mit der Verfassung des Landes vereinbar sind, darunter auch die angestrebte Wiederwahl des Präsidenten Ortega.
Erzbischof Celli weihte im Rahmen seines Nicaraguabesuchs die neuen Studios eines nach Papst Benedikt XVI. benannten TV-Senders in den Räumlichkeiten des Katholischen Radiosenders ein. Bei den Feiern zum 50jährigen Jubiläum des Radiosenders betonte Erzbischof Celli, dass die Modernisierung dieser Einrichtung den Menschen auch während der Zeit der Wahlkampagne hilfreich sein Werde, wenn es darum gehe „zu verstehen, welche wahren und authentischen Werte dem Gemeinwohl der Gesellschaft dienen“. „Wichtig ist, dass jedes Volk eine Wahldebatte ausgehend vom eigenen Glauben und der eigenen Vision vom Menschen führen kann“, so der Erzbischof, der daran erinnerte, dass zu den Aufgaben eines Radiosenders auch gehöre, „Stimme der Bedürftigen“ zu sein. (CE) (Fidesdienst, 11/01/2011)


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