Ulaanbaatar (Fidesdienst) - Nachdem es in den vergangenen Tagen zu Protesten gekommen war, hat die Allgemeine Wahlkommission nun die vorläufigen Ergebnisse der Parlamentswahlen, die in der Mongolei vor zehn Tagen statt gefunden haben, bekannt geben: Die Mongolian People’s Revolutionary Party (MPRP), die den Satellitenstaat der Sowjetunion 75 Jahre lang regierte, erhielt 36 der insgesamt 76 Sitze des mongolischen Parlaments. Die Opposition, die sich in der Motherland Democratic Coalition (MDC) zusammenschließt konnte 34 Sitze auf sich vereinigen. Doch die endgültigen Wahlergebnisse und damit die Regierungsbildung stehen noch nicht fest, da die Opposition eine Neuzählung der Stimmen in drei Wahlkreisen beantragt hat.
Nach Ansicht von Beobachtern könnten nach einer vierjährigen Regierungszeit der MPRP nun die MDC das Ruder übernehmen, da sie voraussichtlich auch von unabhängigen Parteien unterstützt wird.
Viele Beobachter sind jedoch auch der Ansicht, dass das Land mit seinen 2,7 Millionen Einwohnern, von denen rund die Hälfte Hirten und Nomaden sind, eine Regierung der Nationalen Einheit bräuchte, damit die Armut bekämpft und ein Wirtschaftsaufschwung stattfinden kann. Eine solche Regierung sollte vor allem darauf abzielen, dass die verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Komponenten sich mit vereinten Kräften um das Wohl des Landes bemühen. (PA) (Fidesdienst, 9/7/2004 - 21 Zeilen, 202 Worte)