AMERIKA/NICARAGUA - Bischofskonferenz fordert von der Regierung Klarheit über die Herkunft eines Dokuments, das die Bischöfe des Landes als korrupt und karrieresüchtig bezeichnet und damit das Image der Kirche schädigt

Dienstag, 5 Mai 2009

Managua (Fidesdienst) – Die Nicaraguanische Bischofskonferenz (CEN) fordert von der Regierung unter Daniel Ortega „Klarheit über die Herkunft“ eines Dokuments mit dem Titel „Beziehungen zwischen der Kirche und der Sandinistischen Front“, das vom Präsidentenamt aus dem Büro der Frau des Präsidenten Rosario Murille per E-mail verschickt wurde und in dem die Bischöfe Nicaraguas als korrupt und karrieresüchtig bezeichnet werden.
Die Bischöfe bezeichneten das Dokument als „Versuch eines Romans“, dessen Ziel die „Schädigung der Kirche ist, die von ihren Bischöfen und Priestern vertreten wurde und sich bemüht die eigene prophetische Treue zu bewahren und vor allem den Armen und Einfachen nahe zu sein.“
In der Verlautbarung, die bei einer Pressekonferenz vom Sekretär der Bischofskonferenz, Bischof René Sandigo von Juigalpa, im Beisein des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Eruzbischof Leopoldo José Brenes Solorzano von Managua verlesen wurde, wenden sich die Bischöfe an die Katholiken des Landes. Die Verlautbarung beginnt mit einem Zitat aus dem Brief des heiligen Paulus an die Römer: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? Doch all dies überwinden wir durch den, der uns geliebt hat“ (Röm 8.35-37).
In ihrer Stellungnahme betonen die Bischöfe, dass „das genannte Dokument als das betrachtet werden muss, was es im Grunde ist, d. h. ein Produkt der Phantasie, das jeglicher Grundlage entbehrt und fern von der Wahrheit und der Realität ist“. Man sei zwar bereit, zu vergeben, doch es bedürfe der Aufklärung der Herkunft des Schreibens.
„Wir danken für das Vertrauen, das die katholischen Gläubigen den Hirten mehr denn je entgegenbringen“, so die Bischöfe. Abschließend fordern die Bischöfe die Gläubigen auf, im Marienmonat Mai, „den Rosenkranz zu beten und um den Beistand und die Barmherzigkeit des Herrn zu bitten“.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz und der Generalsekretär „werden sich nicht weiter zu dem Schreiben äußern, solange keine offizielle Version der Regierung zur Verfügung steht“. Erzbischof Brenes betonte jedoch, dass man eine „baldige Klärung der Herkunft des Dokuments“ erwarte. (RG) (Fidesdienst, 05/05/2009 – 31 Zeilen, 351 Worte)


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