AMERIKA/ECUADOR - „Ein Land ohne stabile Demokratie und soziale Gerechtigkeit hat keine Zukunft“. In einem Hirtenwort rufen die ecuadorianischen Bischöfe die Bürger zum Engagement für den Aufbau des Vaterlandes auf

Freitag, 30 April 2004

Quito (Fidesdienst) - Mit Blick auf die Anzeichen der politischen Instabilität und der damit verbundenen Gefahr einer Stimmungs- und Wirtschaftskrise im Land veröffentlichten die ecuadorianischen Bischöfe vor kurzem einen Hirtenbrief zum Thema „Das demokratische Leben in einer gerechten und brüderlichen Gesellschaft“. In ihrem gemeinsamen Hirtenwort fordern sie die Bürger des Landes auf, sich auf ihren gesunden Menschenverstand zu besinnen und verantwortlich zu handeln.
„Ein Land ohne stabile Demokratie und soziale Gerechtigkeit hat keine Zukunft“, warnen die Bischöfe, die auch daran erinnern, dass sie Kraft des ihnen von Christus anvertrauten Sendungsauftrags dazu verpflichtet sind, das Evangelium der Wahrheit und der christlichen Hoffnung zu verkünden. In einer solchen Perspektive beklagen sie die „Inkonsequenz der Wähler und Gewählten, den blinden Widerstand der Opposition, die Skandalbesessenheit, die Druckausübung machthabender Gruppen bei der Verfolgung eigener Interessen, die weit verbreitete Korruption, woraus sich insgesamt eine gesellschaftliche Realität ergibt, die einer wahren Demokratie fremd ist und der Entwicklung des Landes entgegenwirkt“.
In ihrem Hirtenbrief machen die Bischöfe auch Vorschläge zur Einleitung konsequenter, wirkkräftiger und transparenter Maßnahmen für das demokratische Zusammenleben und den möglichen Aufbau einer gerechten und brüderlichen Gesellschaft: „Ohne dabei die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Stabilität in Frage zu stellen, muss die Geisel der sozialen Ungerechtigkeit bekämpft werden. Hierzu sollte vor allem Investitionen im Gesundheits- und Erziehungswesen und im Bereich der sozialen Vorsorge gemacht werden“. Die Sozialpolitik des Staates dürfe sich nicht darauf beschränken, den Beamten ihre Gehälter pünktlich zu zahlen, sondern es bedürfe tief greifender Veränderungen im Gesundheits- und Erziehungswesen. „Das Beste was der Präsident für das Land tun kann ist, dass er sich mit kompetenten und seriösen Mitarbeitern umgibt“, so die Bischöfe zur Notwendigkeit der Transparenz im öffentlichen Bereich. Abschließend weisen die Bischöfe darauf hin, dass es die Pflicht aller Bürger sei, sich für den Aufbau des Landes, von dem sie träumen, zu engagieren. Deshalb sollen alle mit dem eigenen positiven Verhalten zu einem solchen Aufbau beitragen. (RZ) (Fidesdienst, 30/4/2004 - 31 Zeilen, 339 Worte)


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