ASIEN/MONGOLEI - AN WEIHNACHTEN – IN DER MONGOLEI EIN NORMALER ARBEITSTAG – WIRD DIE KLEINE CHRISTLICHE GEMEINDE UM MITTERNACHT DIE GEBURT DES HERRN FEIERN – FREUDENGESÄNGE UND GESCHENKE FÜR STRASSENKINDER, DIE EIN MISSIONAR AUS DEN ABWASSERKANÄLEN HOLT

Donnerstag, 18 Dezember 2003

Ulaanbaatar (Fidesdienst) – „Wir werden in der Mongolei, in einem Land, in dem mit der Verkündigung des Evangeliums erst vor 11 Jahren begonnen wurde, ein Weihnachtsfest der Freude und der Hoffnung feiern“, so der Apostolische Präfekt von Ulaanbaatar, Bischof Wenceslao Padilla im Gespräch mit dem Fidesdienst über die Vorbereitungen und die Atmosphäre kurz vor Weihnachten. „Die drei Pfarrgemeinden der Apostolischen Präfektur bereiten sich eifrig auf Weihnachten vor. Der 25. Dezember ist in der Mongolei ein ganz normaler Arbeitstag, doch wir versuchen trotzdem eine festliche und freudige Stimmung zu schaffen, deren Höhepunkt die Mitternachtsmesse am 24. Dezember sein wird, an der auch Gläubige teilnehmen, die arbeiten müssen.“
Nach Angaben von Bischof Padilla werden Weihnachtsfeiern für Schulkinder und ihre Eltern, in den Gefängnissen, mit den Obdachlosen und natürlich auch mit den Katecheten, Jugendbetreuern und Helfern der Pfarrgemeinden gefeiert. Die insgesamt 45 in der Präfektur tätigen Missionare haben auch zu einer Spendenaktion zur Unterstützung armer Menschen aufgerufen.
Weihnachten wird auch für die Kinder des Verbist Caring Center ein besonderes Fest sein. Insgesamt 120 Kinder, die Pater Gilbert Sales aus den Abwasserkanälen in Ulaanbaatar geholt hat, leben hier. Der 30. Dezember wird in der erst im August dieses Jahres eingeweihten St.Peter-und-Paul-Kathedrale ganz den Kindern gewidmet sein: sie werden Gesänge und Tänze aufführen und Geschenke in Empfang nehmen. „Ich habe ihnen erklärt“, so Pater Gilbert, „das Weihnachten der Geburtstag des Herrn Jesus ist: man muss es ihnen immer wieder sagen, denn viele Kinder haben noch nie etwas von Weihnachten gehört“.
Pater Sales ist ein philippinischer Scheut-Missionar und arbeitet seit 8 Jahren mit den Straßenkindern. Unzählige Straßenkinder versuchen auf den Straßen von Ulaanbaatar durch Prostitution oder Diebstahl zu überleben und erkranken dabei oft an Tuberkulose, Harnwegsinfektionen oder Geschlechtskrankheiten. Sie leben in den Abwasserkanälen weil die Außentemperaturen oft auf -30 Grad sinken, während es unter der Erde wärmer ist.
Im Verbist Caring Center kann Pater auf die Hilfe von 30 Mitarbeitern zählen. Gegenüber dem Fidesdienst erklärt er: „Wir kümmern uns um diese Kinder: wir versorgen sie mit Mahlzeiten und einem warmen Bett, wir geben ihren saubere Kleider und vor allem schicken wir sie in die Schule, denn die Schulausbildung ist ihr Schlüssel zur Zukunft“. Das Zentrum wird von der Regierung als nichtkirchliche NGO anerkannt.
Von den insgesamt rund 4.000 in der Mongolei lebenden Straßenkindern leben allein 2000 in der Hauptstadt Ulaanbaatar. Pater Gilbert erklärt: „In 80% der Fälle ist die Armut der Grund dafür, dass die Kinder auf der Strasse leben. Die Familien haben oft keine Wohnung. Rund 20% der Kinder haben ihre Familien verlassen, weil alkoholsüchtige oder getrennt lebende Eltern sie misshandelt haben.“
(PA) (Fidesdienst, 17/12/2003 – 42 Zeilen, 459 Worte)


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