ASIEN/OSTTIMOR - Die gemischte Kommission „Wahrheit und Freundschaft“, die die Versöhnung unter den Menschen in Indonesien und Osttimor fördern soll, nimmt ihrer Tätigkeit auf

Montag, 19 Februar 2007

Dili (Fidesdienst) - Die Kommission „Wahrheit und Freundschaft“, die von den Staatsoberhäuptern von Indonesien und Osttimor geschaffen wurde und die Gewalttaten im Jahr 1999 untersuchen und dabei die Wahrheit finden und die guten Beziehungen zwischen den beiden Staaten fördern sollte, hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Kommission begann ihre Tätigkeit mit der Verhörung der wichtigsten zeugen der Gewalt, bei der in Osttimor über 1.400 Menschen starben: unter den Zeugen, die um eine Aussage gebeten wurden, befindet sich auch der damalige indonesische Staatspräsident Yusuf Habibie, der Außenminister Ali Alatas und der ehemaligen Befehlshaber der Streitkräfte, General Wiranto. Insgesamt sollen rund 70 Personen verhört werden, darunter auch der Anführer der pro-indonesischen Aitarak-Miliz, Enrico Guterres. Guteres war bereits 2002 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Doch ein Urteil des indonesischen Berufungsgerichts halbierte die Strafe.
In den vergangenen Jahren warfen die Vereinten Nationen den indonesischen Streitkräften zu, sie hätten Milizen rekrutiert und mit Waffen versorgt, die in der zeit nach dem Referendum im Jahr 1999, das über die Unabhängigkeit von Indonesien entschied, skrupellos Blutbäder verübten und 80% der Infrastrukturen zerstörten.
Vor kurzem appellierten die Mitglieder der Kommission „Wahrheit und Freundschaft“ an die Bürger der beiden Länder, optimistisch und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken, ohne dabei die Vergangenheit mit ihren Fehlern, Schwierigkeiten und schmerzlichen Erfahrungen zu leugnen.
Die Vertreter der katholischen Kirche in Indonesien und Osttimor begrüßen die Schaffung der neuen Kommission und weisen darauf hin, dass die Initiative auch unter der Bevölkerung zunehmend an Zustimmung gewinnt, die der Konflikte, der Gewalt und der Rache müde ist. Erzbischof Petrus Turang von Kupang (Westtimor/Indonesien) ist Mitglied der Kommission. (PA) (Fidesdienst, 19/02/2007 - 25 Zeilen, 289 Worte)


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