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Dili (Fides) - Das von Papst Franziskus und dem Großimam der Al-Azhar, Ahmad al-Tayyib, im Jahr 2019 in Abu Dhabi unterzeichnete Dokument über die Brüderlichkeit der Menschen für den Weltfrieden und das gemeinsame Zusammenleben, wird in den Lehrplan der öffentlichen Schulen aller Stufen in Osttimor aufgenommen werden. Seine Inhalte werden auch im Rahmen des "Zentrums der menschlichen Brüderlichkeit für den Weltfrieden in Osttimor", das gestern in Dili, der Hauptstadt von Osttimor, eingeweiht wurde, erforscht. Dies sind die ersten Ergebnisse des Besuchs des Stellvertreters des Staatssekretariats für allgemeine Angelegenheiten des Heiligen Stuhls, Erzbischof Edgar Peña Parra, (19.-23. September) in dem kleinen südostasiatischen Staat mit katholischer Mehrheit.
"Unsere kleine Nation Osttimor ist die erste in der Welt, die das Dokument über die menschliche Brüderlichkeit in ihr Rechtssystem und ihre öffentliche Bildung aufgenommen hat. Wir sind begeistert. Mit dem Besuch von Erzbischof Edgar Peña Parra wurde offiziell festgelegt, dass das Dokument in den Bildungseinrichtungen des ganzen Landes eingeführt und studiert wird, um seine Verdienste, Werte und die wertvolle Perspektive der Brüderlichkeit zu würdigen", so Pfarrer Bento Barros Pereira, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Osttimor, gegenüber Fides.
Im Rahmen seines Besuchs wird Edgar Peña Parra das neue Gebäude der Apostolischen Nuntiatur in einer für den 22. September geplanten Zeremonie eingeweihen. Auf dem Programm stehen auch mehrere Treffen mit den Politkern des Landes und Besuche bei einheimischen Institutionen.
Nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Republik Osttimor, José Ramos Horta, nahm Erzbischof Edgar Peña Parra am gesterigen 19. September, an der Einweihung des " Centro pela Fraternidade Humana“ teil, das sich an dem von Papst Franziskus und dem Großimam der Al-Azhar Ahmad al-Tayyib in Abu Dhabi im Jahr 2019 unterzeichneten Dokument inspiriert. Es handelt sich um eine Forschungseinrichtung, die die Inhalte weiter vertiefen und sie insbesondere auf den asiatischen Kontinent anwenden wird. Im Anschluss an die Einweihung nahm der Vatikanvertreter an einer Konferenz über menschliche Brüderlichkeit an der Katholischen Universität von Osttimor teil.
Heute wird Erzbischof Peña Parra heute ein Betreuungszentrum für arme Kinder, das von den Kanosserinnen von Balide geleitet wird, das interdiözesane Priesterseminar „Sao Pedro e Sao Paulo“, den Friedhof von Santa Cruz und das Museum und Archiv des timoresischen Widerstands besuchen.
Am 22. September ist ein Treffen mit Premierminister Taur Matan Ruak geplant, gefolgt von einer Eucharistiefeier in der Kathedrale von Dili. Auf dem Programm steht auch ein Besuch des Johannes Paul II. gewidmeten Denkmals in Tasi-Tolu, wo der Papst am 12. Oktober 1989 eine Messe feierte, als Osttimor noch zu Indonesien gehörte.
"Dieser Besuch ist sehr wichtig für uns, er zeigt uns die Aufmerksamkeit des Heiligen Stuhls und lässt uns weiterhin auf das Kommen von Papst Franziskus hoffen“, so Pfarrer Bento abschließend, „Hier in Timor geht unsere Mission weiter, der Glaube ist in der Bevölkerung lebendig und wir befinden uns in einer Atmosphäre der Freude und des Feierns nach der Rückkehr des ersten timoresischen Kardinals und Erzbischofs von Dili, Virgílio do Carmo da Silva. Es erfüllt unsere kleine und junge Nation mit Stolz. Die katholische Kirche stand der Bevölkerung immer nahe, auch in den schwierigen Zeiten der Besatzung, und tut dies auch weiterhin, indem sie das Volk Gottes dabei begleitet, das Leben des Glaubens zu leben und sich auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene für ein Leben in Würde, für die ganzheitliche Entwicklung jedes Menschen und für eine Gesellschaft, die sich um das Gemeinwohl kümmert, einzusetzen“.
Osttimor, die jüngste Demokratie Asiens, umfasst die östliche Hälfte der Insel Timor, während die westliche Hälfte zu Indonesien gehört. Das Land hat eine Fläche von 15.000 Quadratkilometern, und 97 % der 1,3 Millionen Einwohner sind Katholiken. Am vergangenen 20. Mai feierte das Land den 20. Jahrestag der Unabhängigkeit Osttimors von Indonesien, das das Land 24 Jahre lang besetzt hatte.
(PA) (Fides 20/9/2022)
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