AMERIKA/CHILE - Die kostenlose Verteilung der „Abtreibungspille“ ist nicht die Lösung, die unser Land verdient, „denn sie gefährdet bereits gezeugte und vollkommen wehrlose Menschenleben“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz

Freitag, 2 Februar 2007

Rancagua (Fidesdienst) - „Der Schutz des Lebens in allen seinen Phasen gehört zu den wesentlichen Werten des menschlichen Lebens und von allem, was die Würde des Menschen schützt“, so der Vorsitzende der Chilenischen Bischofskonferenz, Bischof Alejandro Goic Karmelic von Rancagua, in einer Verlautbarung zum Beschluss der Regierung, die „Abtreibungspille“ zukünftig kostenlos zu verteilen. Michelle Bachelet, die chilenische Staatspräsidentin, unterzeichnete am 30. Januar ein Dekret, das die kostenlose Verteilung der Abtreibungspille in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen genehmigt. Das Medikament soll auch an Minderjährige ab 14 Jahren verabreicht werden, auch ohne die Zustimmung der Eltern. Das Dekret wurde trotz der Kontroversen unterzeichnet, zu denen se infolge der Opposition der Bischofskonferenz und zahlreicher Pro-Life-Bewegungen gekommen war. Mit den neuen Bestimmungen möchte man, so heißt es, vor allem den zahlreichen Schwangerschaften bei Minderjährigen entgegenwirken. Doch, so der Abgeordnete Carlos Olivares, wird die Verteilung der Abreibungspille unter Minderjährigen nicht die Lösung sein, denn sie werde vielmehr „Schwangerschaften und Aids unter Minderjährigen nicht reduzieren sondern zu deren Anstieg beitragen“.
In seiner Verlautbarung bekräftigt der Vorsitzende der Bischofskonferenz, dass trotz zahlreicher Proteste der katholischen Kirche im Hinblick auf die Nationalen Normen zur Fruchtbarkeitsregelung (vgl. Fidesdienst vom 11. Januar 2007), wie auch der Einwände zahlreicher Experten und Institutionen, die Regierung „ihre Absicht äußerte ein Gesetz anzuwenden, das auf unilaterale Weise eine partielle Vision des Menschen und der Gesellschaft enthält“ und somit eine Politik umsetzt, „die einem wichtigen Teil Chiles kein Gehör schenkt“.
Wir der Vorsitztender der Chilenischen Bischofskonferenz bekräftigt, ist für eine Wirkkräftigkeit solcher Normen „deren Festlegung auf der Grundlage der Natur und der Würde des Menschen erforderlich, denn sie sollten das Ergebnis einer umfassenden Debatte sein, bei der die verschiedenen Sektoren der Gesellschaft angehört werden, einschließlich derer, die über den Menschen und dessen Sinn für das Transzendente nachdenken“. Die Kirche äußert auch ihre Sorge hinsichtlich des Phänomens der zahlreichen Schwangerschaften bei Minderjährigen und bekräftigt, dass dies nicht die Lösung ist, die das Land verdient, „denn sie gefährdet bereits gezeugte und vollkommen wehrlose Menschenleben“. Deshalb sehen sich die Bischöfe gezwungen, die eigene Stimme zum Schutz des wehrlosen ungeborenen Lebens zu erheben. „Könnten wir anders handeln, wenn wir das Evangelium konsequent befolgen wollen?“, fragt sich Bischof Goic. Die Verlautbarung endet mit der Aufforderung, sich angesichts dieser Situation „die einen Rückschritt beim Schutz des Lebens“ mit sich bringt, um eine „reife und ausgewogene Erkenntnis zu bemühen“ und „die Bemühungen um Stärkung des Dialogs in den Familien, um Erziehung zur Liebe, zur Pflichtbewusstsein und zum Zeugnis für das Leben und die Würde des Menschen je nach den eigenen Möglichkeiten zu intensivieren“. (RG) (Fidesdienst, 02/02/2007 - 39 Zeilen, 444 Worte)


Teilen: