Baku (Fides) – „Wir danken dem Herrn erneut für diesen Tag, für die Missionare, für Bischof Vladimir Fekete und für den ersten einheimischen Priester, Beibud Mustafaev. All dies bedeutet, dass die Kirche in Aserbaidschan lebendig ist“, bekräftigt Kardinal Luis Antonio Tagle am Ende seine Predigt bei der heiligen Messe, die er am Sonntag, dem 19. Oktober, in der katholischen Kirche von Baku zelebrierte. Worte, die an den Weg der Hoffnung und Beharrlichkeit erinnern, den die kleine lokale Gemeinschaft in den letzten Jahrzehnten zurückgelegt hat.
Am vorletzten Sonntag im Oktober, an dem die katholische Kirche weltweit den Weltmissionssonntag feiert, wurde in der aserbaidschanischen Hauptstadt auch das 25-jährige Bestehen der „Missio sui iuris“ von Baku gefeiert, die am 11. Oktober 2000 gegründet und der Obhut der Salesianer Don Boscos anvertraut wurde. Sie war ein wichtiger Meilenstein für den „Neubeginn“ der katholischen Kirche in Aserbaidschan nach den Jahrzehnten der Sowjetherrschaft und der Zerstörung der einzigen Pfarrei durch das stalinistische Regime im Jahr 1931.
Kardinal Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), verbrachte den Weltmissionssonntag in Baku und traf dort Missionare der Salesianer Don Boscos und alle anderen Missionare und Seelsorger aus mehr als zehn Ländern, die gemeinsam in der Apostolischen Präfektur Aserbaidschan das Evangelium verkünden. „Ich werde Papst Leo erzählen“, versprach Kardinal Tagle während der Predigt, „dass ich Missionare der Hoffnung aus aller Welt hier in Baku in Aserbaidschan getroffen habe“.
Kardinal Tagle war auf Einladung des Apostolischen Präfekten von Aserbaidschan, Bischof Vladimir Fekete, nach Baku gekommen. Am Samstag, dem 18. Oktober, besuchte der Pro-Präfekt des Missionsdikasteriums die Baustelle der neuen Kirche in der aserbaidschanischen Hauptstadt, die nach dem Heiligen Johannes Paul II. benannt werden soll.
Das Grundstück für den Bau der zweiten katholischen Kirche in Baku wurde mit einem Sonderdekret des Präsidenten der Republik Aserbaidschan, Ilham Aliyev, zur Verfügung gestellt. Im Dezember 2024 nahm der Sekretär des Heiligen Stuhls für die Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen, Erzbischof Paul Richard Gallagher, an der Segnungszeremonie für die Baustelle und die Grundsteinlegung der zukünftigen Kirche teil.
In Baku traf Kardinal Tagle mit Ramin Mammadov, dem Vorsitzenden des Staatlichen Komitees für Beziehungen zu religiösen Organisationen der Republik Aserbaidschan, zusammen und würdigte die Bedingungen, die in der ehemaligen Sowjetrepublik für die Aktivitäten der katholischen Glaubensgemeinschaft geschaffen wurden.
Während seines Besuchs in der Apostolischen Präfektur Aserbaidschan hatte Kardinal Tagle auch Gelegenheit, im Haus der Missionarinnen der Nächstenliebe die Messe zu feiern und sich über die Aktivitäten der nach der Heiligen Teresa von Kalkutta benannten Einrichtung zu informieren.
In den letzten 25 Jahren wurde die kleine katholische Gemeinde in Aserbaidschan sowohl von Papst Johannes Paul II. als auch von Papst Franziskus besucht. In den letzten Jahren gab es in der katholischen Kirche in Aserbaidschan auch erste lokale Priester- und Ordensberufungen.
„Jeder Sonntag des Herrn“, sagte Kardinal Tagle zu Beginn seiner Predigt, „ist ein Tag der Dankbarkeit, aber heute haben wir einen besonderen Grund, dem Herrn zu danken. Hier in Baku danken wir dem Herrn für das 25-jährige Jubiläum der Gründung der „Missione sui iuris“ und für das 25-jährige Jubiläum der Salesianermission in Aserbaidschan. Danke an den Herrn, an die Ordensfamilie der Salesianer Don Boscos und an das Volk von Aserbaidschan. Es ist symbolisch und aufschlussreich, dass diese Jubiläen am Weltmissionssonntag gefeiert werden.“ Der Kardinal ging auch auf das Thema des Weltmissionssonntags 2025 ein: „Missionare der Hoffnung unter allen Völkern” und erinnerte daran, dass „wir alle – Priester, Ordensleute und Laien – dazu berufen sind, Missionare der Hoffnung zu sein, der Hoffnung auf Gott, der Hoffnung auf das Reich Gottes. Und wir verkünden Jesus als unsere Hoffnung; nicht nur uns selbst, sondern allen Menschen und allen Völkern“.
(GV) (Fides 20/10/2025)