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Vatikanstadt (Fides) - Ein Christ sollte wie der populäre römische Heilige Philipp Neri sein, der „zu seiner Zeit ein wahrer Evangelisator mittels der Freude“ war. Dies sagte Papst Franziskus während der heutigen Generalaudienz am Mittwoch, den 27. November.
Der Papst setzte den Zyklus der Katechese über den Heiligen Geist fortgesetzt und sich bereits mit der heiligmachenden Gnade und den Charismen befasst hatte, widmete er sich heute einer „dritten Realität“, „die mit dem Wirken des Heiligen Geistes verbunden ist“: die „Früchte des Geistes“, die der heilige Paulus im Brief an die Galater auflistet (Gal, 5,22): „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit“.
Im Gegensatz zu den „Charismen, die der Geist, zum Wohl der Kirche verleiht, wem er will und wann er will, sind die Früchte des Geistes das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Gnade und unserer Freiheit. Nicht alle in der Kirche können ein Apostel, nicht alle können Propheten, nicht alle können Evangelisten sein; aber wir alle können und müssen unterschiedslos barmherzig, geduldig, demütig, friedensstiftend usw. sein“, erklärte der Bischof von Rom, der sodann besonders die Freude hervorhob.
Mehrmals zitierte der Papst sein Apostolisches Schreiben „Evangelii gaudium“ und betonte, dass „die Freude des Evangeliums, anders als jede andere Freude“, die nicht lange anhält, „jeden Tag erneuert werden kann und ansteckend ist“. „Das ist die doppelte Eigenschaft der Freude, die eine Frucht des Geistes ist: Sie unterliegt nicht nur nicht dem unvermeidlichen Verschleiß der Zeit, sondern sie vermehrt sich, wenn man sie mit anderen teilt!“, so Papst Franziskus.
In diesem Zusammenhang erinnerte Papst Franziskus an den heiligen Philipp Neri, der in Rom lebte und als „Heiliger der Freude“ in die Geschichte einging: „Philipp Neri hatte eine solche Liebe zu Gott, dass es ihm manchmal vorkam, als würd sein Herz in der Brust zerspringen. Seine Freude war im wahrsten Sinne des Wortes eine Frucht des Geistes. Er war zu seiner Zeit ein wahrer Evangelisator mittels der Freude“.
„Das Wort 'Evangelium' bedeutet 'frohe Botschaft'“, so Papst Franziskus abschließend, „Deshalb kann es nicht mit langen Gesichtern und finsterer Miene verkündet werden, sondern mit der Freude eines Menschen, der den verborgenen Schatz und die kostbare Perle gefunden hat“.
Vor dem Schlusssegen kündigte Papst Franziskus an, dass ab kommenden Mittwoch die Zusammenfassung der Katechesen der Generalaudienz auch in chinesischer Sprache vorgetragen wird und abschließend erinnerte der Papst an die Menschen in der Ukraine und im Heiligen Land: „Vergessen wir nicht die gequälten Menschen in der Ukraine“, so Franziskus. „Sie leiden so sehr. Und ihr Kinder, Jugendliche – denkt an die ukrainischen Kinder und Jugendlichen, die in dieser Zeit leiden, ohne Heizung, mit einem sehr harten, sehr starken Winter. Betet für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen!“ und „lasst uns auch für den Frieden im Heiligen Land beten, in Palästina, in Israel. Möge dort Frieden herrschen. Die Menschen leiden so sehr, lasst uns alle gemeinsam für den Frieden beten“.
(FB) (Fides 27/11/2024)