VATIKAN - Papst Franziskus am Christkönigssonntag: Das Weltgeschehen ist Gottes Händen nicht entglitten

Sonntag, 24 November 2024

Vatican Media

Vatikanstadt (Agenzia Fides) – Es ist nicht wahr, wie manche meinen, dass das Weltgeschehen Gottes Händen „entglitten“ ist. Alles unterliegt am Ende dem Urteil Gottes“, so Papst Franziskus bei der beim Gottesdienst im Petersdom anlässlich des Christkönigssonntags.
Vor dem Weltjugendtagskreuz und der Marienikone „Salus Popoli“ sagte der Bischof von Rom in seiner Predigt, „Jesus, der sich von allem entäußert hat und für unserer Erlösung nackt am Kreuz gestorben ist, lehrt uns, dass auch wir nur in der Liebe in unserer vollen Würde leben, wachsen und gedeihen können“.
Anschließend zitierte der Papst einen Brief des seligen Pier Giorgio Frassati, der am 3. August im Rahmen des Jubiläums der Jugend heiliggesprochen werden wird: Andernfalls „leben wir nicht mehr, sondern ‚wir leben bloß dahin‘. Wir wollen leben, nicht bloß dahin leben, und deshalb müssen wir uns bemühen, die Wahrheit in der Nächstenliebe zu bezeugen, indem wir einander lieben, wie Jesus es uns geliebt hat“.
„Es ist nicht wahr, wie manche meinen, dass das Weltgeschehen den Händen Gottes ‚entglitten‘ ist. Es ist nicht wahr, dass die Geschichte von den Gewalttätigen, von Tyrannen, von Hochmütigen bestimmt wird. Viele Übel, die uns heimsuchen, sind das Werk von Menschen, die vom Bösen getäuscht worden sind, aber alles unterliegt am Ende dem Urteil Gottes. Jene, die Menschen zerstören, die Kriege führen, wie werden dereinst, vor dem Herrn stehen? 'Warum hast du diesen Krieg geführt? Warum hast du getötet?“. Und sie, was werden sie antworten?“.
„Wir führen keinen Krieg, wir töten nicht“, so Papst Franziskus , doch „wenn der Herr zu uns sagen wird: 'Aber warum hast du das getan? Warum hast du dich ungerecht verhalten? Warum habt ihr dieses Geld in eurer Eitelkeit investiert?' Auch das wird der Herr uns fragen“. Und in jedem Fall, so der Papst weiter, „lässt Gott uns frei, aber er lässt uns nicht allein: Obwohl er uns korrigiert, wenn wir fallen, hört er nie auf, uns zu lieben und uns, wenn wir es wollen, aufzurichten, damit wir wieder auf den Weg kommen“.
Am Christkönigssonntag wird auch der Weltjugendtag gefeiert, und Jugendlichen aus Portugal überreichten am Ende der Eucharistiefeier die Symbole des Weltjugendtags an die jungen Koreaner: „Ihr, junge Koreaner“, so Papst Franziskus, „werdet das Kreuz des Herrn, das Kreuz des Lebens, das Zeichen des Sieges empfangen, aber nicht allein: Ihr werdet es mit der Mutter empfangen. Maria ist es, die uns immer auf dem Weg zu Jesus begleitet; Maria ist es, die in schwierigen Momenten an der Seite unseres Kreuzes steht, um uns zu helfen. Denn sie ist Mutter, sie ist Mama. Sie ist unsere Mutter. Denkt an Maria. Richten wir unseren Blick fest auf Jesus, auf sein Kreuz und auf Maria, unsere Mutter: So werden wir auch in den Schwierigkeiten die Kraft finden, weiterzugehen. Ohne Angst vor Anklage, ohne das Bedürfnis nach Zustimmung, mit unserer eigenen Würde, und mit der Gewissheit, gerettet zu sein und von unserer Mutter Maria begleitet zu werden - ohne Kompromisse, ohne geistige Schminke. Eure Würde braucht keine Schminke. Lasst uns weitergehen, in Liebe, zufrieden damit, für alle Zeugen der Wahrheit zu sein. Und verliert bitte nie die Freude!“.
(F.B.) (Fides 24/11/2024)


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