VATIKAN - Papst Franziskus: „Die Mission ist nicht nur das Ziel des ökumenischen Weges, sie ist auch sein Mittel“

Montag, 11 November 2024

Vatican Media

Vatikanstadt (Fides) - „Die Mission ist nicht nur das Ziel des ökumenischen Weges, sie ist auch sein Mittel“ so Papst Franziskus bei der Audienz für die Mitglieder des Heiligen Synods der syromalankarischen Kirche, die sich auf die historische Geschichte der „Christen des heiligen Thomas“ berufen, die ihre Ursprünge auf das missionarische Wirken des heiligen Thomas des Apostels zurückführen.
Das heutige Treffen ist von historischer Bedeutung: Es ist das erste Mal, dass der Heilige Synod der syromalankarischen Kirche die Kirche von Rom besucht, um mit deren Bischof im Zeichen des Friedens zusammenzutreffen.
Der Papst erinnerte an den Besuch des assyrischen Patriarchen Mar Awa III., der am vergangenen Samstag im selben Saal im Vatikan stattfand (vgl. Fides 9/11/2024), und erinnerte die Anwesenden daran, dass das gemeinsame Zeugnis des auferstandenen Christus für die getrennten Christen „der beste Weg ist, um uns einander näher zu bringen“.
In einer Reflexion über dMission, Synodalität und Ökumene, erwähnte der Papst auch den im Schlussdokument der jüngsten Weltsynode enthaltenen Vorschlag einer „Ökumenischen Synode zur Evangelisierung“, an der „alle gemeinsam“ arbeiten sollen. Eine solche Synode, so betonte der Bischof von Rom, „wird dazu dienen, sich zu vergewissern, zu beten, nachzudenken und sich gemeinsam für ein besseres christliches Zeugnis einzusetzen“.
Für den Papst ist „die Synodalität untrennbar mit der Ökumene verbunden, denn beide basieren auf der einen Taufe, die wir empfangen haben, auf dem „sensus fidei“, an dem alle Christen durch die Taufe selbst teilhaben“.
„Ich bin sicher, dass Ihre Kirche uns auf diesem Weg der ökumenischen Synodalität helfen kann“, fügte der Papst hinzu, bevor er „den großen Theologen Zizioulas“ zitierte. Gemeint ist Ioannis Zizioulas, der orthodoxe Metropolit von Pergamon und Theologe, der im Februar 2023 verstorben ist.
Seine Theologie geht von der Erkenntnis aus, dass die gesamte Wirklichkeit und das Leben der Kirche ihren Ursprung im Sakrament der Eucharistie hat, das von der um ihren Bischof versammelten kirchlichen Gemeinschaft gefeiert wird. Seine theologischen Überlegungen, die in den 1990er Jahren begannen, waren der wichtigste Beitrag zu dem Versuch, einen Konsens zwischen Orthodoxen und Katholiken über die Lehre vom Primat und die Rolle des Bischofs von Rom zu finden.
„Er war ein großer Mann, ein Mann Gottes“, bemerkte der Papst und zitierte seine Worte: „‚Er sagte: ‘Ich kenne das Datum der vollständigen Vereinigung zwischen den Kirchen gut. Welches Datum ist das? Der Tag nach dem Jüngsten Gericht‘“. „Das sagte Zizioulas. Aber in der Zwischenzeit müssen wir gemeinsam gehen, gemeinsam beten und gemeinsam arbeiten. Alle zusammen“, so der Papst.
„Gemeinsam gehen“, schloss Papst Franziskus, “damit die Welt glaubt. Ich bin sicher, dass die Thomaskirche, die diese missionarische Dimension in sich trägt, viel dazu beitragen kann“.
(F.B.) (Fides 11/11/2024)


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