AFRIKA/GHANA - Bischöfe im Vorfeld der Wahl: “Justiz und Wahlkommission müssen dazu beitragen, dass die bevorstehenden Wahlen friedlich verlaufen“

Dienstag, 10 September 2024 bischöfe   wahlen  

Accra (Fides) - „Die Justiz wird sicherstellen, dass die Wahl fair ist“. Das hofft die Bischofskonferenz von Ghana in einer von ihrem Vorsitzenden, Bischof Matthew Kwasi Gyamfi von Sunyani, unterzeichneten Botschaft, in der die Bischöfe betonen, wie wichtig es ist, dass die bevorstehenden allgemeinen Wahlen am 7. Dezember in einer ruhigen Atmosphäre stattfinden und es nicht zu Konflikten kommt.
„Im Falle von Wahlstreitigkeiten vertrauen wir darauf, dass die Justiz diese mit äußerster Integrität und unter Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit behandeln wird“, so die Bischöfe.
Ghana gilt als das stabilste Land Westafrikas, doch mindestens zweimal wurde das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen angefochten. Das erste Mal war dies 2012 der Fall, als der Oppositionsführer Nana Addo Dankwa Akufo-Addo von der Neuen Patriotischen Partei (NPP) den Sieg des amtierenden Präsidenten John Dramani Mahama anzweifelte. Der Oberste Gerichtshof Ghanas wurde beauftragt, sich mit der Angelegenheit zu befassen, und entschied nach monatelangen Beratungen schließlich zugunsten von Mahama.
Im Jahr 2020 kehrte sich die Situation um, als der ehemalige Präsident und jetztige Oppositionsführer, John Dramani Mahamadie, die Wiederwahl von Nana Addo Dankwa Akufo-Addo anfechtete. Ähnlich wie im Fall von 2012 wurde die Justiz eingeschaltet, um den Streit zu schlichten.
Die Bischofskonferenz wandte sich auch an die Wahlkommission und erklärte, es sei unbedingt erforderlich, dass die Kommission sicherstelle, dass der Wahlprozess unparteiisch und im Einklang mit dem Gesetz durchgeführt werde. Die Medien, so die Bischöfe, müssten ebenfalls ihren Teil dazu beitragen, indem sie genaue, unparteiische und ausgewogene Berichte liefern und Sensationsmeldungen vermeiden, die zu Spaltungen oder Konflikten führen könnten. Die Medien, so die Bischöfe, sollten dazu beitragen, ein gut informiertes und friedliches Wahlumfeld zu fördern.
Die Botschaft wendet sich schließlich an die jungen Menschen, damit sie nicht in die Falle der Aufstachelung zu Hass und Gewalt tappen, und an die traditionellen Anführer und Religionsvertreter, damit sie die nationale Einheit fördern und zum Abbau von Spannungen beitragen.
Die Wahlen im Jahr 2024 finden vor dem Hintergrund einer prekären wirtschaftlichen Lage des Landes statt. Aufgrund der Corona-Pandemie, der Unterbrechung der Getreidelieferungen infolge der russischen Invasion in der Ukraine und einer unzureichenden Währungs- und Haushaltsdisziplin sehen sich die Ghanaer einer steigenden Inflation gegenüber. Hinzu kommen die in den Nachbarländern operierenden dschihadistischen Gruppen, die nun drohen, ihre Aktivitäten auf Ghana auszuweiten.
(L.M.) (Fides 10/9/2024)


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