Johannesburg (Fides) - Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) liegt bei der Auszählung der Teilergebnisse der Parlamentswahlen vom 29. Mai in Führung, hat aber keine absolute Mehrheit erreicht. Nach der aktuellen Auszählung hat der ANC bisher 42% der abgegebenen Stimmen erhalten, was weit von den 57,5% entfernt ist, die er bei den letzten Wahlen erhalten hatte. Ihm folgt die wichtigste Oppositionspartei, die Demokratische Allianz (DA), mit 23,5 %. Die Partei des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma, Umkhonto We Sizwe, überholte mit 10,35 % die linksradikale Partei „Economic Freedom Fighters“ (EFF), die auf 9,5 % kam.
Der Verlust der absoluten Mehrheit bedeutet, dass der ANC gezwungen sein wird, eine Koalitionsregierung mit anderen Parteien zu bilden, und sich auch mit anderen politischen Parteien einigen muss, um den neuen Staatschef zu stellen, der von dem aus diesen Wahlen hervorgehenden Parlament gewählt wird.
"Diese Wahlen waren die am härtesten umkämpften seit dem Ende der Apartheid im Jahr 1994, nachdem 2023 das Wahländerungsgesetz in Kraft getreten war“, so die Interregionale Versammlung der Bischöfe des südlichen Afrikas (IMBISA), die gemeinsam mit der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Katholischen Bischofskonferenz des südlichen Afrikas der (SACBC), in der sich die Bischöfe Südafrikas, Botswanas und Eswatins zusammenschließen, Beobachter in die südafrikanischen Wahllokale entsandt hat, in einer Mitteilung.
"Während der Wahlbeobachtung in Pretoria wurden lange Schlangen vor den Wahllokalen festgestellt. Die Beobachter waren ermutigt durch die hohe Wahlbeteiligung der jungen Wähler trotz des kalten Wetters. Das Beobachterteam stellte auch den reibungslosen Ablauf der Wahl fest und lobte die Sicherheitsbeamten für ihre Präsenz in allen Wahllokalen", heißt es in der Mitteilung.
Die Veröffentlichung der Wahlergebnisse wurde jedoch durch eine Störung auf der Website der Unabhängigen Wahlkommission blockiert, die heute Morgen nicht mehr funktionierte, was zu Verdächtigungen und Verschwörungstheorien in den sozialen Medien führte.
(L.M.) (Fides 31/5/2024)