N'Djamena (Fides) – Die erste Runde Präsidentschaftswahlen im Tschad endeten am gestrigen. Mai. Diese Wahl sollte das Ende des provisorischen Übergangs-Regimes sein, das nach dem Tod von Präsident Idriss Déby Itno, der am 20. April 2021 von Rebellen an der Front getötet wurde, eingesetzt wurde. Dessen Sohn, Mahamat Idriss Déby Itno, übernahm die Macht und wurde Interimspräsident,
Der scheidende Präsident war auch einer der Kandidaten bei den gestrigen Wahlen, deren Ergebnis am 21. Mai bekannt gegeben werden soll. Sollte keiner der Kandidaten das Quorum für einen Sieg in der ersten Runde erreichen, wird es am 22. Juni zu einer Stichwahl kommen. Der wichtigste Herausforderer des scheidenden Präsidenten ist der Premierminister Succès Masra, ein ehemaliger Oppositioneller, der sich dem Regime angeschlossen hat.
Trotz des Aufrufs der Opposition, die Wahl zu boykottieren, rief der Erzbischof von N'Djamena, Goetbé Edmond Djitangar, die Tschader auf, zur Wahl zu gehen und "ihre Bürgerpflicht mit Gewissen und Verantwortung" zu erfüllen. "Es ist ein staatsbürgerlicher Akt von großer Bedeutung. Wir sollten daher nicht auf die Ausübung unseres Rechts auf freie Meinungsäußerung an der Wahlurne verzichten unter dem Vorwand, dass alles schon im Voraus entschieden ist", betonte er. "Ich wiederhole unsere Hoffnung, dass die Bürger ihre Meinung durch eine freie Wahl und eine transparente Verkündung der Ergebnisse zum Ausdruck bringen", so der Erzbischof in einer Pressemitteilung.
"Ich bitte alle katholischen Gläubigen, die in irgendeiner Weise an diesen Wahlen beteiligt sind, sich vorbildlich zu verhalten und angesichts des moralischen Drucks, der Drohungen und der Korruption als freie Bürger zu handeln", so Erzbischof Djitangar, der die Gläubigen auch aufforderte, am Sonntag, den 5. Mai, für die Kandidaten der Präsidentschaftswahlen zu beten. "Möge der Herr ihnen die Kraft und den Mut geben, einen Patriotismus zu zeigen, der ihren Ambitionen entspricht. Gott, der Allmächtige, segne den Tschad und alle Menschen, die sich für das Wohl des Landes einsetzen. Er möge unsere Führer zu Worten und Taten des Friedens inspirieren und aus den Herzen der Tschader jeden Wunsch nach Gewalt vertreiben".
Unterdessen war am 28. Februar Yaya Dillo, Oppositionspolitiker und Vorsitzender der Sozialistischen Partei ohne Grenzen (PSF), bei einem Angriff auf den Sitz seiner Partei getötet worden (vgl. Fides 29/2/2024). Auf den Tod des Hauptgegners folgten eine Reihe von Verhaftungen und Einschüchterungen (vgl. Fides 5/3/2024).
(L.M.) (Fides 7/5/2024)