Abuja (Fides) - "Die Legitimität einer Regierung hängt von ihrer Fähigkeit ab, Leben und Eigentum zu schützen", betonen die nigerianischen Bischöfe in der Abschlusserklärung ihrer ersten Vollversammlung im Jahr 2024.
Die Katholische Bischofskonferenz von Nigeria (CBCN) meldet sich erneut zu Wort, um an die Dringlichkeit wirksamer Maßnahmen zu erinnern, um der ernsten Unsicherheit zu begegnen, die Nigeria aufgrund der Übergriffe der Dschihadisten im Norden, der Überfälle der bewaffneten Fulani-Hirtenbanden im Zentrum-Norden, der separatistischen Strömungen im Süden und der Geißel der Entführungen zu Erpressungszwecken im ganzen Land heimsucht (vgl. Verlautbarung des Dikasteriums für Evangelisierung zu diesem Thema, Fides 16/2/2024).
"Angesichts der Verpflichtung der Regierung, die Unsicherheit zu beenden, empfehlen wir, die laufende Diskussion über die Schaffung der Staatspolizei sorgfältig zu prüfen. Darüber hinaus sollte die Regierung die Auswirkungen aller anderen bestehenden Sicherheitsvorkehrungen in dieser Hinsicht bewerten", so die Bischöfe. Derzeit wird in Nigeria eine öffentliche Debatte über die Schaffung von Polizeieinheiten in den 36 Bundesstaaten geführt, um die Bundespolizei zu ergänzen, die, abgesehen von einigen Freiwilligenorganisationen, die in einigen Bundesstaaten anerkannt sind, derzeit die einzige Polizeibehörde des Landes ist (vgl. Fides 19.11.2022).
Während viele Nigerianer argumentieren, dass die Schaffung von Polizeibehörden in den einzelnen Staaten längst überfällig ist, befürchten andere, dass die Gouverneure der Bundesstaaten diese für ihre eigenen Machtzwecke einsetzen könnten.
Die Bischöfe beklagen auch die wachsende Zahl von Binnenflüchtlingen und das Versagen wirtschaftlicher Maßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung (vgl. Stellungnahme des Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji von Owerri, Fides 19/2/2024), was zu wachsender Armut und Not führt.
Die Bischofskonferenz schlägt in diesem Zusammenhang auch Maßnahmen zur Verbesserung des Agrarsektors und zur Schaffung von Kleinbetrieben in ländlichen Gebieten vor, um die Produktivität zu steigern und die Arbeitslosigkeit zu verringern. "In Anbetracht der sinkenden Kaufkraft der nigerianischen Währung und der Fähigkeit der Landwirtschaft, für die Grundlage unseres Überlebens zu sorgen, fordern wir die Regierung auf, die notwendigen und förderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit unsere Menschen auf ihre Höfe zurückkehren können. Wir fordern die Regierung auf, Kleinindustrien in ländlichen Gebieten zu schaffen, um die Produktivität zu steigern und die Arbeitslosigkeit zu verringern. Es wäre hilfreich, wenn solche Industrien auf der Landwirtschaft basieren würden“.
Gemäß dem Motto der Vollversammlung ("Synode zur Synodalität: Bereiche, die der Kirche in Nigeria Sorgen bereiten") betonten die Bischöfe, wie wichtig es ist, gemeinsam zu handeln und einander zuzuhören, um die Herausforderungen, vor denen die Nation steht, zu bewältigen. Speziell an die Regierung gerichtet, rufen die Bischöfe diese auf, "offen zu sein für Beiträge aus allen Segmenten und Ebenen der nigerianischen Gemeinschaft, damit wir gemeinsam die Notsituation angehen können, in der wir uns jetzt befinden. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass sich unsere führenden Politiker nur mit ihren Anhängern und politischen Freunden umgeben".
(L.M.) (Fides 23/2/2024)