ASIEN/CHINA - Die erste dem chinesischen Klerus anvertraute Apostolische Präfektur feiert ihr 100-jähriges Bestehen

Dienstag, 2 Januar 2024 mission   evangelisierung   ortskirchen   inkulturation  

Puqi (Fides) - Vor hundert Jahren wurde dank der hartnäckigen Bemühungen von Erzbischof Celso Costantini, dem ersten Apostolischen Delegaten in China, die Apostolische Präfektur Puqi in der Provinz Hubei mit dem Schreiben „Quo christiani“ von Papst Pius XI. errichtet und vollständig dem einheimischen chinesischen Klerus anvertraut. Die Errichtung der Präfektur geht auf den 12. Dezember 1923 zurück. Der Franziskanerpater Odorico Cheng Hede (ofm) (22. Juli 1873 - 13. November 1928), einer der ersten sechs chinesischen Bischöfe, die von Papst Pius XI. am 28. Oktober 1926 im Petersdom geweiht wurden, war der erste Bischof der Apostolischen Präfektur, die am 10. Mai 1951 mit der Bulle „Qui Universum“ von Papst Pius XII. in den Rang einer Diözese erhoben wurde und als Suffraganbistum der Erzdiözese Hankou unterstellt ist.
Im Dezember 2023 beging die Diözese die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der ersten Apostolischen Präfektur Chinas und hob dabei den zurückgelegten Weg und die Vorreiterrolle der Präfektur im Bereich der Inkulturation für die Verkündigung des Evangeliums hervor. Mehr als 150 Gläubige nahmen an der Messe am 12. Dezember teil, die von Pfarrer Gu Wei zusammen mit drei Diözesanpriestern geleitet wurde. Pfarrer Gu rief alle Anwesenden auf, die Erfahrungen der Diözese Puqi im historischen Prozess zur Unterstützung der kirchlichen Mission zu würdigen. Er lud dabei alle ein, die Verkündigung des Evangeliums in einer dem chinesischen Kontext angepassten Form zu fördern und sich von früheren Generationen katholischer Missionare inspirieren zu lassen.
Die Gründung der Apostolischen Präfektur Puqi ist von großer Bedeutung für die Geschichte der Kirche in China: Sie war der erste Kirchsprengel, der vollständig von chinesischen Geistlichen verwaltet wurde. Vor 100 Jahren musste der Apostolische Delegat Costantini (wie er selbst in seinen Memoiren schreibt) nicht nur die wirtschaftliche Armut der Region berücksichtigen, sondern stieß auch auf den Widerstand ausländischer Missionare, die es für unangemessen und verfrüht hielten, die Leitung der Diözesen dem einheimischen Klerus anzuvertrauen.
Gegenwärtig leistet die katholische Gemeinde vor Ort pastorale und apostolische Arbeit (liturgische Feiern, Spenden der Sakramente, Katechismus, Exerzitien, Werke der Nächstenliebe), auch dank der Hilfe der Schwestern der Diözesankongregation vom Heiligsten Herzen Jesu (gegründet am Herz-Jesu-Fest 2003, anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Apostolischen Präfektur Puqi). Die Diözese veranstaltet auch Konzerte mit geistlicher Musik, Marienprozessionen und kulturelle Initiativen für die jüngere Generation.
(NZ) (Fides 2/1/2024)


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