Shanghai (Fides) - Die katholischen Gemeinden Chinas halten das dankbare Andenken an die missionarischen Märtyrer hoch, die ihr Leben geopfert haben, um das Evangelium in ihrem Land zu verkünden. Die heutigen chinesischen Katholiken folgen ihren Spuren, indem sie sich in der Gegenwart zum Glauben an Christus bekennen, und sie bringen ihre Dankbarkeit auch dadurch zum Ausdruck, dass sie neue Kirchen nach ihnen benennen und in liturgischen Feiern an sie erinnern.
Am vergangenen Donnerstag, dem 9. November, wurde in Jintang in der Diözese Ningbo (Provinz Zhejiang) eine neue Kirche eingeweiht, die nach dem heiligen Jean-Gabriel Perboyre, dem französischen Lazaristen, der am 6. Januar 1802 in Montgesty geboren wurde und am 11. September 1840 in Wuchang den Märtyrertod erlitt, benannt ist.
Die neue Kirche, in der die Reliquien des Missionars und Märtyrers aufbewahrt werden, hat eine Fläche von fast 8.000 Quadratmetern und wurde für 1.778.433 Euro gebaut. Während der Einweihungsliturgie, die von Bischof Francis Xavier Jin Yangke geleitet wurde, wurden acht Katechumenen getauft und elf Getaufte empfingen das Sakrament der Firmung. In seiner Predigt nahm Bischof Jin Bezug auf den Bau und die Einweihung des neuen Gotteshauses und lud alle ein, die neue Kirche mit Freude und im Geiste der Teilnahme zu besuchen, "um Gott, den Vater, anzubeten" und darum zu bitten, dass ihre eigenen Herzen in eine „Wohnung" des Herrn verwandelt werden.
Am 9. November weihte Bischof Joseph Shen Bin außerdem eine neue Kirche in Shanghai ein, die zum Mittelpunkt der pastoralen Arbeit im südlichen Teil der Diözese werden soll. Während der Einweihungsliturgie der Kirche, die nach der Jungfrau Maria benannt ist, erinnerte Bischof Shen Bin wiederholt an den 390. Todestag von Paul Xu Guangqi (Shanghai, 24. April 1562 - Peking, 8. November 1633), der von dem großen Jesuitenmissionar Matteo Ricci getauft wurde.
Über neunzig Priester und mehr als zweitausend Gläubige nahmen an dem Gottesdienst unter dem Vorsitz von Bischof Shen Bin teil. Während der Liturgie erneuerten vier Schwestern der Diözesankongregation der Darstellung Unserer Lieben Frau ihr Gelübde. An der Zeremonie nahmen auch Beamte der Behörden Religionswissenschaftler teil. Am Ende seiner Predigt forderte Bischof Shen alle auf, "dieses schöne Heiligtum mit einem dankbaren Herzen zu nutzen, zu bauen und zu verwalten".
(NZ) (Fides 13/11/2023)