Vatikanstadt (Fides) – Auch die chinesische Sprache wird künftig am Mittwochmorgen auf dem Petersplatz widerhallen. Papst Franziskus kündigte bei der heutigen Generalaudienz an, dass ab dem kommenden Mittwoch, dem 4. Dezember, die Schriftstelle und eine Kurz-Zusammenfassungen der Papst-Ansprache bei Generalaudienz auch auf Chinesisch vorgetragen werden.
„Nächste Woche beginnt, mit dem Advent, auch die chinesische Übersetzung hier öffentlich“, sagte der Papst an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz.
Die heute von Papst Franziskus verkündete Entscheidung zeigt die besondere Zuneigung und Sensibilität des Papstes gegenüber dem chinesischen Volk und der chinesischen Kirche. Die chinesischen Katholiken verfolgen das Lehramt des Papstes mit Leidenschaft und Dankbarkeit und seine Predigten, Ansprachen und Katechesen werden auf chinesischen katholischen Websites veröffentlicht. Künftig wird dort nun auch der Inhalt der Katechesen, die der Papst während der Generalaudienz hält, „in Echtzeit“ zu hören und zu lesen sein.
Der Heilige Stuhl möchte den konstruktiven Dialog zum Wohle der Kirche und des chinesischen Volkes fortsetzen, wie das 2018 in Kraft getretene Abkommen über die Ernennung von Bischöfen beweist, das vor einem Monat um vier Jahre verlängert wurde.
„Ich bin zufrieden mit den Dialogen mit China, das Ergebnis ist gut, auch bei der Ernennung von Bischöfen arbeiten wir mit gutem Willen. Und da ich vom Staatssekretariat gehört habe, wie die Dinge laufen, bin ich zufrieden“, hatte der Papst auf dem Rückflug von seiner Reise nach Asien und Ozeanien im Gespräch mit Journalisten gesagt.
„China ist für mich ein Wunsch, in dem Sinne, dass ich China gerne besuchen würde, weil es ein großes Land ist; ich bewundere China, ich respektiere China. Es ist ein Land mit einer tausendjährigen Kultur, mit einer Fähigkeit zum Dialog und zum gegenseitigen Verständnis, die über die verschiedenen Regierungssysteme hinausgeht“, fügte er hinzu und betonte: ‚Ich glaube, dass China eine Verheißung und eine Hoffnung für die Kirche ist‘.
Für den Papst ist das chinesische Volk ein Volk mit „großem Glauben“, das auch „ein Lehrer der Hoffnung“ ist, wie er es in einem Interview mit der Pressestelle der chinesischen Provinz der Gesellschaft Jesu definierte. Bei dieser Gelegenheit bekräftigte der Bischof von Rom seinen Wunsch, das Heiligtum von Sheshan in der Nähe von Shanghai zu besuchen: „Vor meinem Büro in der Casa Santa Marta habe ich eine Ikone der Muttergottes von Sheshan“.
Und nicht nur das: In China möchte der Papst „die örtlichen Bischöfe und das Volk Gottes treffen, das so treu ist. Sie haben so viel erlebt und sind treu geblieben. China ist ein großes Volk, das sein Erbe nicht vergeuden darf“. Im Gegenteil, „es muss sein Erbe mit Geduld weiterführen“.
Bisher wird bei Generalaudienzen eine Kurz-Zusammenfassungen der Papst-Ansprache und Grüße auf Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch und Arabisch vorgetragen.
Der Fidesdienst, der 1927 als missionarischer Informationsdienst bei der damaligen Kongregation „de Propaganda Fide“ gegründet wurde, brachte im Mai 1998 anlässlich der Eröffnung der Asiensynode das erste katholische Missionsbulletin in chinesischer Sprache heraus. Im August desselben Jahres überreichte die Redaktion Papst Johannes Paul II. das erste in chinesischer Schrift gedruckte Bulletin.
(FB) (Fides 27/11/2024)