ASIEN/INDIEN - Bischöfe veröffentlichen Dokument zum Laienamt des Katecheten

Montag, 18 September 2023 katecheten   ortskirchen  

Neu-Delhi (Fides) – Das bevorzugte Transportmittel indischer Katechisten ist oft das Fahrrad. Manchmal, wenn es möglich ist, und wenn die Entfernungen zu groß sind, fahren sie mit dem Motorrad, wenn die Pfarrei ein solches zur Verfügung hat. In allen Diözesen der indischen Kirche spielen Katechisten eine wichtige Rolle: Sie sind es, die regelmäßig die Gläubigen in den Dörfern besuchen und als Seelsorger in den kleinen katholischen Gemeinschaften in abgelegenen Gebieten tätig sind, wo Priester nur selten hinkommen. Dies geschieht zum Beispiel in der Diözese Rayagada im Bundesstaat Odisha (früher auch als Orissa bekannt), wo es 50 000 Katholiken bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 5,5 Millionen gibt. Die katholischen Gläubigen stammen aus den ärmsten und sozial ausgegrenzten Schichten der Gesellschaft, und viele von ihnen leben von der Subsistenzlandwirtschaft und haben keine Schulbildung. Die rund 30 Katecheten der Diözese begleiten diese Familien in den Stammesgebieten auf ihrem Glaubensweg und legen dabei auch beträchtliche Entfernungen zurück, so dass der Dienst der Katecheten für viele Pfarreien von großem Wert ist.
Vor diesem Hintergrund hat die Konferenz der Bischöfe des lateinischen Ritus in Indien (CCBI) das "Direktorium der Laienkatecheten" veröffentlicht, das die Identität, die Ausbildung und die Rolle der Laienkatecheten erläutert: es handelt sich dabei um Katecheten, die in den sonntäglichen Ausbildungskursen für Kinder und Jugendliche tätig sind, die es traditionell in indischen Pfarreien gibt und die in Schulen oder Pfarreien für anderen Gruppen von Jugendlichen oder Erwachsenen Katechese-Unterricht anbieten oder als Vollzeitkatecheten in Missionsgebieten tätig sind.
Der Vorsitzende der Kommission für Katechese der Konferenz der Bischöfe des lateinischen Ritus in Indien, Bischof George Palliparambil von Miao, bemerkte, dass das „Direktorium für Laienkatecheten“ auch eine Reihe von Leitlinien für die Berufung und die Mission von Laienkatecheten enthält und in Anwendung von des Apostolischen Schreiben „Antiquum Ministerium“ von Papst Franziskus vom 10. Mai 2021 veröffentlicht wurde, der das Laienamt des Katecheten „in unserer Zeit relevant gemacht hat".
"Es ist wichtig, dass die Bischöfe, der Klerus und die Gläubigen die Identität und den Auftrag des Katecheten von heute kennen und verstehen", so der stellvertretende Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz, Pfarrer Stephen Alathara, der erklärt, es sei notwendig, "den Gemeindepfarrern bei der Auswahl der Laienkatecheten zu helfen und ihre Ausbildung zu fördern und ihre besondere Rolle in der Seelsorge und der Mission zu würdigen, denn sie tragen dazu bei, den Glauben der Christen zu stärken und neue Menschen zum Glauben zu führen, indem sie als Männer und Frauen des Glaubens an der Evangelisierungsmission der Kirche teilnehmen". "Der Papst gibt ihnen den Auftrag, 'hinauszugehen' und das Evangelium zu verkünden. In unserer Realität sind es oft die Laienkatecheten, die die erste Verkündigung des Glaubens zu den einfachen Menschen bringen, zu Menschen, die Christus nicht kennen", bemerkt er. Vor allem in den Gemeinschaften, in denen es weder einen ortsansässigen Priester noch Ordensmänner und -frauen gibt, seien „die Katecheten wesentliche Bezugspunkte für die Gemeinschaften, indem sie die Gläubigen zum Gebet und zu Werken der Nächstenliebe anleiten und animieren". Manchmal birgt dieser Dienst unterdessen auch nicht unerhebliche Gefahren, wo Katecheten bedroht, verjagt oder Opfer von Gewalt durch Menschen werden, die sie als "Fremde" in ihrem Gebiet betrachten.
Das „Direktorium“ der indischen Kirche, soll die Umsetzung des Apostolischen Schreibens „Antiquum Ministerium“ in der indischem lokalen Realität begleiten und beabsichtigt, die Institution und den pastoralen Dienst des Katecheten auch in seiner rechtlichen und administrativen Stellung innerhalb der Ortskirchen neu zu organisieren und ihn als unverzichtbare Figur innerhalb der Gemeinschaft anzuerkennen.
(PA) (Fides 18/9/2023)


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