Kampala (Fides) - Drei Schüler, die in der Nacht vom 17. auf den 18. Juni bei dem Angriff auf eine Schule in Lhubiriha (Bezirk Kasese im Westen Ugandas) verschleppt wurden, konnten aus den Händen ihrer Entführer entkommen (vgl. Fides 19/6/2023). Dies teilte ein Sprecher der ugandischen Armee mit, demzufolge die Angreifer die Geiseln in die benachbarte Demokratische Republik Kongo gebracht hatten, von wo aus sie sich dann, auch dank des Drucks, den ugandische Soldaten auf die Gruppe ausgeübt haben, befreien konnten. Nach Angaben des Militärs befinden sich nun noch drei weitere Schüler in den Händen der Terroristen, während andere Beobachter vermuten, dass die Zahl der bei dem Überfall entführten Geiseln höher ist und dass sich mindestens 20 Schüler in den Händen der Entführer befinden.
Inzwischen wurden insgesamt 20 Personen im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Schule festgenommen, bei dem 42 Menschen getötet wurden, darunter 37 Schüler. Die Tatsache, dass sich unter den Verhafteten der Leiter des Instituts und der Rektor befinden, deutet darauf hin, dass die Vermutung der Bildungsministerin und First Lady Janet Museveni, dass der Überfall im Zusammenhang mit einem Streit über die Eigentumsverhältnisse an der Schule verübt wurde zutreffen könnte (vgl. Fides 19/6/2023). Die Armee macht die ADF-Milizen (Allied Democratic Forces) für das Massaker verantwortlich, doch bisher hat sich die dschihadistischen Gruppe offiziell nicht zu der Tat bekannt, während sich unter den Verhafteten ein angebliches Mitglied der ADF befindet, das sich auf sozialen Kanälen zu dem Massaker bekannt hat.
Die Bildungsministerin hatte unter anderem erklärt, dass sich in der Nähe der angegriffenen Schule, die etwa sechzig Schüler hat, eine weitere Schule mit 700 Schülern befindet, die jedoch von den Angreifern nicht angegriffen wurde. Vertreter der Opposition beschuldigen die Armee, erst zwei Stunden nach dem Angriff eingegriffen zu haben, obwohl sich in anderthalb Kilometern Entfernung von der Schule eine Kaserne und in zwei Kilometern Entfernung eine Polizeistation befinden, und weisen darauf hin, dass sich die Angreifer nach Angaben der Armee mindestens zwei Tage vor dem Angriff in der Gegend aufgehalten haben.
Unterdessen forderte das ugandische Parlament die Regierung auf, über die Ermittlungen im Zusammenhang mit den Ereignissen in Lhubiriha zu berichten.
(L.M.) (Fides 21/6/2023)