AFRIKA/UGANDA - Für den Schutz der Würde und des Lebens: Diözese Kasese macht auf das Phänomen des Menschenhandels aufmerksam

Donnerstag, 4 Juli 2024

Kasese (Fides) - Jedes menschliche Wesen ist kostbar und weit mehr wert als jedes materielle Gut, und da jedes Leben ein Geschenk Gottes und heilig ist, verdient es, geschützt zu werden; jeder von uns hat die Verantwortung, gegen die Verletzung und Entwürdigung unserer Brüder und Schwestern zu kämpfen. Auf der Grundlage dieser Prinzipien der katholischen Soziallehre betreiben die in der Vereinigung der Ordensleute in Uganda (Association of religious in Uganda, ARU) zusammengeschlossenen Ordensschwestern mehrere Netzwerke, darunter das Netzwerk gegen den Menschenhandel, das von den Schwestern vom Heiligen Kreuz geleitet wird, die ihrerseits mehrere Ausschüsse in allen 19 Diözesen des afrikanischen Landes gebildet haben.
In der Diözese Kasese wurde am 23. Juni eine Kampagne gestartet, die ein großes Publikum begeisterte, das durch „Omukekera", eine Live-Show gegen den Menschenhandel, angezogen wurde, die von den Mitarbeitern des lokalen Radiosenders „Kasese Guide Radio“ in Zusammenarbeit mit dem Komitee gegen Menschenhandel veranstaltet wurde.
Bei der Eröffnung der Kampagne forderte Schwester Semerita Mbambu die jungen Opfer auf, in ihrem Heimatland qualifizierte Fortbildungskurse zu besuchen, um sich selbst versorgen zu können, anstatt ins Ausland zu gehen und dort ausgebeutet zu werden.
Wie Untersuchungen zu diesem Phänomen zeigen, wandern Männer und Frauen aus Uganda, Sri Lanka, Bangladesch, Indonesien, Äthiopien, Eritrea, dem Sudan, Pakistan und den Philippinen hauptsächlich in die Vereinigten Arabischen Emirate und die arabischen Staaten am Persischen Golf aus, wo sie als Hausangestellte arbeiten. Leider sind sie dort oft mit unmenschlichen Bedingungen konfrontiert: überlange Arbeitszeiten ohne Bezahlung, illegale Einbehaltung von Pässen, Einschränkung der Bewegungsfreiheit, Nichtzahlung des Lohns und körperliche oder sexuelle Misshandlung durch ihre eigenen Arbeitgeber.
Bereits im März 2014 rief Papst Franziskus gemeinsam mit dem anglikanischen Erzbischof Justin Welby das „Interfaith Global Freedom Network“ zur Bekämpfung des Menschenhandels ins Leben sowie die „Santa Marta Group“, eine internationales Bündnis aus hochrangigen Vertretern der Strafverfolgungsbehörden und der katholischen Kirche, die mit der Zivilgesellschaft zusammenarbeitet, um diesem Verbrechen ein Ende zu setzen. Der Papst rief auch die Initiative „#End Slavery“ ins Leben, um zu erörtern, wie der Menschenhandel beseitigt werden kann.
Auf dem afrikanischen Kontinent ist der Menschenhandel weit verbreitet und findet auf internationaler, regionaler und sehr oft auch nationaler Ebene statt. Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNDCP) wurden Opfer des Menschenhandels aus Ländern südlich der Sahara in 69 Ländern registriert, hauptsächlich in den MENA-Ländern (Naher Osten und Nordafrika) sowie in Süd- und Westeuropa. Bei den Erwachsenen handelt es sich fast ausschließlich um Frauen, vor allem aus Nigeria und Uganda.
Die 1989 vom damaligen Papst Johannes Paul II. errichtete Diözese Kasese liegt in der westlichen Region Ugandas.
(AP) (Fides 4/7/2024)


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