AFRIKA/D.R. KONGO - Kardinal Tagle warnt beim Eucharistischen Kongress vor Korruption und Manipulation: «Wir speisen uns aus seiner Demut, Barmherzigkeit und Liebe“

Montag, 12 Juni 2023 eucharistie   dikasterium für evangelisierung   kardinal tagle   papst franziskus   flüchtlinge  

Lumumbashi (Fides) - Christus selbst habe "versprochen, in denen zu wohnen, die seinen Leib und sein Blut empfangen: das Versprechen und das Geschenk seiner Gegenwart". Und diese Gegenwart sei „aktiv und dynamisch. Seine Gegenwart macht uns zu einer neuen Schöpfung". Dies bekräftigte Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, der Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung, beim Schlussottesdienst des Eucharistischen Kongresses, der vom 4. bis 11. Juni in Lumumbashi in der Demokratische Republik Kongo stattfand, zum Sakrament der Eucharistie als Nahrung, die die menschlichen Geschöpfe Christus gleichstellt, der Fleisch geworden ist, um den Menschen Heil und Glück zu schenken. "Wir sind gesegnet", sagte Kardinal Tagle, "weil Jesus uns sein Fleisch schenkt".
Am 25. April hatte Papst Franziskus das lateinische Schreiben unterzeichnet, mit dem er Kardinal Tagle zu seinem Sondergesandten für den dritten Eucharistischen Kongress der Kirche der Demokratischen Republik Kongo ernannte, der in Lumumbashi, der drittgrößten Stadt des Landes, stattfinden sollte. Am gestrigen Sonntag, dem 11. Juni, dem Fronleichnamsfest der katholischen Kirche, überbrachte der Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung in seiner Predigt den Teilnehmern des Kongresses "die väterlichen Grüße von Papst Franziskus" und erinnerte die Kinder dieses Landes daran, dass der Bischof von Rom auch nach seinem jüngsten Besuch in der Demokratischen Republik Kongo (31. Januar bis 3. Februar 2023) weiterhin "auf verschiedene Weise gezeigt hat, wie sehr ihr ihm am Herzen liegt".
In seiner Predigt, bei denen er sich an den Lesungen des Tages inspiriert, ging Kardinal Tagle auf das sakramentale Geheimnis der göttlichen Eucharistie ein, das die Kirche belebt. „Es gibt Gelüste", räumte der Kardinal ein, "die die Menschen unterjochen und sie dazu bringen, aus den Quellen der Gier, der Korruption und der Manipulation zu trinken: Wir haben Appetit auf die neueste Mode, das neueste Handy und die neueste Waffe oder Rakete. Wir haben uns zu sehr von Wut, Eifersucht und Konkurrenzdenken genährt. Und die Speisen und Getränke, zu denen uns diese Begierden treiben, werden uns, unsere Familien und unsere Welt krank machen. Sie werden die Armen noch ärmer machen". Den Leib Christi zu essen, der für uns hingegeben wurde, "bedeutet stattdessen, uns aus seiner Demut, seine Großzügigkeit und seine Liebe zu speisen. Sein Blut zu trinken, das für uns vergossen wurde, bedeutet, unseren Durst mit seinem Erbarmen, seiner Gerechtigkeit und seine Vergebung zu stillen. Aus dem Wort Gottes leben, das Fleisch und Blut geworden ist, bedeutet, so zu leben, wie er gelebt hat, immer in kindlicher Gemeinschaft mit Gott und immer in brüderlicher Gemeinschaft mit seinen Brüdern und Schwestern, besonders mit den Schwächsten und Vergessenen". Auf diese Weise werde - wie der heilige Paulus im Brief an die Korinther schreibt - "die Familie Gottes aus der Eucharistie geboren", die "uns zur Familie Gottes macht. Auch wenn wir viele sind, auch wenn wir uns voneinander unterscheiden, sind wir eine Familie in Jesus Christus".
Am heutigen Montag, dem 12. Juni, reist Kardinal Tagle nach Goma, der Hauptstadt der gemarterten Region Nord-Kivu, wo er auch mit Flüchtlingen zusammentreffen wird, die aus den Konfliktgebieten fliehen mussten, in denen sich die Armee Gefechte mit den M23-Rebellen liefern, oder sich vor dem jüngsten Ausbruch des Nyiragongo-Vulkans in Sicherheit bringen mussten.
Bereits Anfang Juni hatte Bischof Willy Ngumbi von Goma bei einem Treffen mit den Medien die gesamte Bevölkerung eingeladen, die Botschaft des Friedens und der Vergebung zu hören, die Kardinal Tagle als päpstlicher Gesandter am Dienstag, den 13. Juni, von der Kirche Mount Carmel aus an die gesamte Bevölkerung und auch an die am Konflikt beteiligten Parteien richten wird.
(GV) (Fides 12/6/2023).


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