ASIEN/SÜDKOREA - Bischöfliche Kommission für Umwelt und Ökologie veranstaltet Studientag zum Thema “Klimaneutralität”

Donnerstag, 1 Juni 2023 bewahrung der schöpfung   laudato si'   umwelt   klimawandel  

Seoul (Fides) - Angesichts der globalen Klimakrise müsse sich die Menschheit der großen Aufgabe der sogenannten "Kohlenstoffneutralität" stellen, die in der Wissenschaft als "Gleichgewichtszustand zwischen den anthropogenen Kohlendioxid (CO2)-Emissionen und deren Entfernung aus der Atmosphäre" definiert werde, d.h. der Zustand von "Null CO2-Nettoemissionen". Dies betont die katholische Glaubensgemeinschaft in Südkorea mit Bezug auf die Enzyklika Laudato si' von Papst Franziskus. Zu diesem Zweck lädt die Kommission für Umwelt und Ökologie der südkoreanischen Bischofskonferenz am 5. Juni zu einem Studientag mit dem Titel "Kohlenstoffneutralität der koreanischen katholischen Kirche" ein, der von der katholischen Diözese Incheon ausgerichtet wird.
Alle Diözesen und Pfarreien sollen sich auf einen Weg zur Erreichung von "Netto-Null-Emissionen" begeben und dazu konkrete Wege und Praktiken vorschlagen. Der Hauptvortrag wird von Jesuitenpater Cho Hyeon-cheol SJ, Professor an der Sogang-Universität, zum Thema "Kohlenstoffneutralität der Kirche zur ökologischen Umkehr" gehalten. „Angesichts der Allmacht von Wissenschaft und Technik", erklärt der Jesuit, "wenn man den Klimawandel als das Ergebnis menschlicher Gier und eines falschen Lebensstils betrachtet - wie es in Laudato si' heißt -, ist eine Art ‚ökologische Buße‘ notwendig, von der aus man neu beginnen muss, um umzudenken und sich auf eine gerechtere Gesellschaft zuzubewegen, die die Schöpfung achtet“.
Pater Yang Gi-seok, der Generalsekretär der Umweltkommission der Diözese Suwon, wird die "bewährten Praktiken der Kohlenstoffneutralität" erläutern, die in den Diözesen und Pfarreien im Einklang mit den Impulsen der Enzyklika „Laudato si'“ bereits eingeführt wurden. Seine Analyse wird Ergebnisse und Grenzen dieses Engagements aufzeigen und versuchen, einen notwendigen und gemeinsamen Weg zu entwickeln.
Prof. Kim Dong-joo, einSpezialisten für erneuerbare Energien, wird sich mit dem Schwerpunkt Windenergie befassen. Auch die lokalen Gemeinschaften sollten sich bemühen, durch die Erzeugung von Windenergie Kohlenstoffneutralität erreichen. In diesem Sinne soll die Möglichkeit einer Energieumwandlungsbewegung untersucht werden, an der sich die katholischen Gläubigen beteiligen. Diese könne dann auf alle Einwohner der Stadt ausgeweitet werden. Ein ensprechendes Experiment, soll in der am Meer gelegenen Stadt Incheon gestartet werden.
Wie Japan hat auch Südkorea - die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens - angekündigt, als Nation bis 2050 "Kohlenstoffneutralität" zu erreichen. Derzeit entfallen 40 Prozent des südkoreanischen Energiemixes auf Kohle, während der Anteil der erneuerbaren Energien weniger als 6 Prozent beträgt. Südkoreas Kohlendioxidemissionen pro Kopf gehören weiterhin zu den höchsten in Asien. Die koreanische Regierung hat einen Investitionsplan in Höhe von rund 7,1 Mrd. USD für "Green New Deal"-Projekte im Jahr 2020 aufgelegt, der die Renovierung von Gebäuden, das Leben in der Stadt, Recycling, Anreize für Elektroautos und die Installation von Ladestationen für Elektro- und Wasserstoffautos sowie den Bau von Anlagen für erneuerbare Energien umfasst.
(PA) (Fides 1/6/2023)


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