AFRIKA/D.R. KONGO - Nordkivu: Missionar warnt vor widersprüchlichen Berichten und Medienkampagnen

Freitag, 10 Februar 2023 bügerkrieg   kriegsverbrechen  

Kinshasa (Fides) - "Soweit wir wissen, geht der Vormarsch der Rebellen in Richtung Goma weiter. Die Milizen der M23 sind derzeit 35 km von der Hauptstadt von Nord-Kivu entfernt", so Pierre Kabeza, der sich als ehemaliger Gewerkschafter heute für die der Rechte der kongolesischen Kinder einsetzt und ehemaliger Präsident der Jugendverbände der Region Süd-Kivu im Osten des Landes ist, gegenüber Fides.
Unterdessen hatte die kongolesische Armee erklärt, man habe die Offensive der M23-Guerilla auf die Stadt Sake zurückgeschlagen (vgl. Fides 9/2/2023). Militärischen Quellen zufolge begleiteten sie das kongolesische Militär nach Sake, wo Berichten zufolge wieder Ruhe eingekehrt war, nachdem ein Teil der Bevölkerung zuvor geflohen war, als der Vormarsch der Rebellen angekündigt wurde. „Gestern (9. Februar) erreichten mich Videos von Zivilisten, die aus Seke fliehen, hauptsächlich Frauen und Kinder", bekräftigt hingegen Pierre Kabeza.
Radio Okapi, das mit der UN-Stabilisierungsmission im Kongo (MONUSCO) zusammenarbeitet, berichtet über die Aussagen von Beobachtern aus der Region Bambo, wonach die M23-Milizen dort schwerer Gewalt gegen Zivilisten verüben sollen. Die Menschen seien in großer Zahl nach Kibirizi, Kirima, Bambo und anderen Orten geflohen und Augenzeugen berichten, dass die Rebellen in diesem Gebiet willkürliche Hinrichtungen und Gräueltaten an der Zivilbevölkerung begehen.
Ein Missionar mit langjähriger Erfahrung in der Demokratischen Republik Kongo ruft unterdessen zur Vorsicht mit Medienberichten auf. "Wir müssen vorsichtig sein", sagt der italienische Missionar Pater Loris Cattani von den Xaverianer Missionaren gegenüber Fides. "Wie in jedem Krieg gibt es auch in dem von Nord-Kivu Propagandaaktionen und Formen der medialen Kriegsführung durch die verschiedenen Kriegsparteien", und er nennt ein Beispiel: „Gerüchte und Videos“ sollen, „Präsenz russischer Söldner belegen, die an der Seite der kongolesischen Armee kämpfen“. „Eine Präsenz, die nie bestätigt wurde, es sei denn, man verwechselt die Techniker und Piloten von Flugzeugen und Hubschraubern der Streitkräfte und wahrscheinlich auch der MONUSCO mit Mitgliedern der Wagner-Milizen ".
(L.M.) (Fides 10/3/2023)


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