AFRIKA/D. R. KONGO - Militär zeigt Präsenz auf den Straßen von Goma: Proteste beenden und Bevölkerung „beruhigen“

Mittwoch, 8 Februar 2023 uno   bewaffnete gruppen   soldaten  

Kinshasa (Fides) - In Goma verschärfen sich die Proteste gegen die Eingreiftruppe der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EACRF) und die Blauhelme der Vereinten Nationen (MONUSCO), die der Untätigkeit gegenüber dem Vormarsch der Rebellen auf die Hauptstadt von Nord-Kivu beschuldigt werden (vgl. Fides 6/2/2023).
Neben Straßensperren, der Schließung von Schulen und Geschäften und Studentenmärschen kam es zu Plünderungen von Geschäften und mindestens einer evangelischen Kirche, die von der örtlichen Tutsi-Gemeinde besucht wird. Nach Angaben der MONUSCO starben am gestrigen 7. Februar mindestens drei Menschen bei einem Angriff auf einen Lastwagenkonvoi, der von einer Hilfsmission in Kiwanja, etwa 70 km nördlich von Goma, in die Hauptstadt von Nord-Kivu zurückkehrte. Der Konvoi der Blauhelme, der von Soldaten der kongolesischen Armee (FARDC) begleitet wurde, wurde kurz vor seiner Ankunft in Goma von Demonstranten angegriffen, die die Straße mit großen Steinen blockierten und den Konvoi zum Anhalten zwangen.
Anschließend zündeten die Angreifer vier Lastwagen nachdem sie sie geplündert hatten Ladung stahlen. „Drei der Angreifer kamen bei Auseinandersetzungen ums Leben, während die Blauhelme und die FARDC versuchten, den Konvoi zu schützen", so MONUSCO.
Um die Ordnung in Goma wiederherzustellen, marschierte das kongolesische Militär gestern durch die Stadt, um Präsenz zu zeigen und die Bevölkerung zu "beruhigen". Ein Militärsprecher erklärte, dass es sei notwendig, „den feindlichen Manövern entgegenzutreten, die darauf abzielen, in der Bevölkerung von Goma den Eindruck zu erwecken, dass die Stadt nicht von der nationalen Armee geschützt wird". Unterdessen räumte das Militär die von den Demonstranten in den letzten Tagen errichteten Barrikaden.
Zeitgleich gibt es Berichte über weitere Zusammenstöße zwischen den Milizen der M23 und Soldaten der kongolesischen Armee in der Region Masisi.
(L.M.) (Fides 7/2/2023)


Teilen: