AMERIKA/DOMINIKANISCHE REPUBLIK - Hirtenbrief zur Synodalität: „Ein besonderer Weg, mit Jesus, durch Jesus, in Jesus, von Jesus und zu Jesus"

Dienstag, 24 Januar 2023 bischofskonferenzen   synodalität  

Santo Domingo (Fides) - "Wir leben in einer Zeit, die von Individualismus, Gleichgültigkeit und der Suche nach persönlicher Entfaltung geprägt ist … Der gemeinsame Weg zwingt uns, uns bewusst zu machen, dass das Gute und das menschlichen Glücks nur möglich ist, wenn wir gemeinsame Verpflichtungen eingehen. Das Zweite Vatikanische Konzil erinnert uns daran, dass die Kirche in der Welt von heute dazu aufgerufen ist, auf ihre Schreie zu hören und ihre Träume zu begleiten", so die Dominikanische Bischofskonferenz in einem Hirtenbrief zum Thema "Synodalität“.
Das Dokument wurde wie immer am Hochfest Unserer Lieben Frau von Altagracia, der Schutzpatronin des dominikanischen Volkes, veröffentlicht und trägt daher das Datum 21. Januar 2023. Die Bischöfe betonen, man blicke mit Papst Franziskus auf die bevorstehende Synode über die Synodalität, als "einer Zeit des tiefen Nachdenkens über die neuen Herausforderungen der modernen Welt“ und entsprechende Antworten der Kirche „geleitet von der Kraft und dem Wirken des Heiligen Geistes".
Synodalität bestehe darin, „neue Räume zu schaffen und zu beleben, die die Begegnung der Gemeinschaft und die Beteiligung aller Brüder und Schwestern der Kirche, Gruppen, Gemeinschaften und apostolischen Bewegungen begünstigen“ und "Synodalität erfordert, dass jedes Mitglied des Volkes Gottes in der Lage ist, Verantwortung für den kirchlichen Weg der Gemeinschaft und der Teilnahme aller an der Mission zu übernehmen und daran teilzunehmen". Die Synodalität bringe auch "den Pilgercharakter" der Kirche zum Ausdruck, die "die Herausforderungen jedes Menschen und jeder Zeit" annimmt, um ihre Hoffnung inmitten der menschlichen Wirklichkeit zu begründen“.
Wenn man die spirituelle Dimension der Synodalität nicht berücksichtige, werde der synodale Weg auf einen 'kirchlichen Kongress' reduziert, so die Bischöfe. Die synodale Spiritualität erfordere eine tiefgreifende Veränderung des Denkens auf persönlicher, gemeinschaftlicher und struktureller Ebene, einen Bekehrungsprozess, der die Kirche auch dazu bringe, die Vergangenheit hinter uns zu lassen und auf die anderen zuzugehen und mit ihnen gemeinsam zu gehen. "Dieser christliche synodale Weg wird nicht nur durch gemeinsames Gehen erreicht, auch nicht auf irgendeine Art und Weise, sondern es ist ein ganz besonderer Weg, mit Jesus, durch Jesus, in Jesus, von Jesus und zu Jesus".
Die Bischöfe verstehen Synodalität als einen Weg der Unterscheidung, "der kein einsamer Prozess sein kann", und bekräftigen die Notwendigkeit einer pastoralen Umkehr. Der Schrei des Volkes rufe nach einer Lösung für so viele Übel… wie Korruption, extreme Armut, Arbeitslosigkeit, Chancenlosigkeit, Mängel im Gesundheits-, Bildungs- und Dienstleistungswesen, zu denen noch die allgemeine Kriminalität hinzukommt, ohne dabei die geistige Armut zu vergessen, "die im Herzen des modernen Menschen wohnt".
Die Bischöfe verweisen abschließend auf den Pastoralplan als ein Instrument der "aufgeschlossenen Kirche", die auf die Herausforderung der Evangelisierung antworten will, indem sie "eine neue, missionarische und geplante Evangelisierung" fördert, die, ausgehend von der Realität, die verschiedenen pastoralen Mitarbeiter und apostolischen Bewegungen um gemeinsame Ziele herum zusammenführt und "eine Kirche lebendig werden lässt, die Gemeinschaft und Teilhabe lebt und zu leben sucht". Das Dokument schließt mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, "im synodalen Geist weiter zu wachsen", und nennt in diesem Zusammenhang einige konkrete Schritte: eine dynamische und attraktive Evangelisierung zu erreichen, die Nutzung der Medien zu fördern, die Ausbildung der pastoralen Bereiche und der Leiter zu verstärken, die Brüderlichkeit zu pflegen, in Teams zu arbeiten, die Gaben und Talente in den Gemeinschaften zu erkennen, das Gebetsleben der Gläubigen zu fördern, den Dienst an den Schwächsten zu unterstützen, die „Präsenz der Hirten im Volk Gottes“ weiter zu stärken.
(SL) (Fides 24/1/2023)


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