Marseille (Fides) - "Im Mittelpunkt unseres Treffens stand der Ansatz unsere Realität aus dem Blickwinkel unserer Zugehörigkeit zum Mittelmeerraum zu betrachten, in dem drei Kontinente aufeinandertreffen", erklärten die Mitglieder der Bischofskonferenz der nordafrikanischen Region (CERNA) am Ende ihrer Versammlung, die vom 10. bis 15. Januar in Marseille stattfand.
In ihrem Schlusskommuniqué, das Fides vorliegt, betonen die Bischöfe, dass "es vor allem eine große Freude war, dass alle anwesend sein konnten: Das hat es schon lange nicht mehr gegeben". "Wir kamen aus Algier, Benghazi, Constantine, Laayoune, Laghouat, Oran, Rabat, Tanger, Tripolis und Tunis. Die Apostolische Nuntiatur in Marokko, die unsere Konferenz begleitet, war durch ihren ersten Beirat vertreten".
„Die Patres Christian Salenson und Alexis Leproux leiteten die Reflexionen zur geistlichen und theologischen Erneuerung zu Beginn des Treffens. Ihre Überlegungen haben uns im Sinne unserer Berufung zur Katholizität und zum Heilsdialog angeregt, dessen Ziel es ist, dass alle das Leben in Fülle haben", so die nordafrikanischen Bischöfe.
Anschließend "wurde Bilanz über die Situation in unserer Region und unseren Diözesen gezogen, insbesondere über die Realität der neuen Jünger. Der in diesem Jahr eingesetzten theologischen Kommission wurde die Aufgabe übertragen, das synodale Dokument zu vertiefen, das unsere Konferenz am Ende der diözesanen Phase der Synode über die Synodalität erarbeitet hat", heißt es in der Verlautbarung.
Mit Bezug auf die Worte, die Papst Franziskus am 5. Dezember 2021 in Lesbos über das Mittelmeer gesprochen hat ("An den Ufern dieses Meeres wurde Gott Mensch..."), betonen die Mitglieder von CERNA die Notwendigkeit, "in einer Dynamik des brüderlichen Austauschs und des Dialogs" zu leben.
Die Wahl von Marseille als Ort für die Versammlung der in Nordafrika tätigen Bischöfe war nicht zufällig. "Diese Stadt ist durch ihre Geographie, ihre Geschichte, ihre Demographie und ihre diözesane Ausrichtung von der Perspektive des Dialogs geprägt. Deshalb haben wir uns entschieden, uns in diesem Jahr hier zu treffen und mit Kardinal Jean-Marc Aveline zusammenzuarbeiten", betonen die Bischöfe.
"Der Mittelmeerraum bringt unsere Kirchen dazu, gemeinsam zu verstehen, wie ihre Minderheitensituation und Zerbrechlichkeit auch eine Quelle der Fruchtbarkeit sein kann", heißt es in der Verlautbarung der CERNA. "Nach den Treffen der Bischöfe aus dem Mittelmeerraum, die in Bari (2020) und Florenz (2022) stattgefunden haben, scheint uns das Treffen, das für den kommenden Herbst ebenfalls in Marseille geplant ist, ein wichtiger Schritt zu sein".
"Unsere Überlegungen fanden im Heiligtum von Notre-Dame de la Garde statt, dem wir die Freuden und Leiden unserer Länder und des von Migration, Konflikten und Formen der Instabilität geprägten Mittelmeerraums anvertraut haben. Die Gebete, die von diesem Heiligtum ausgehen, schließen sich den Gebeten anderer Heiligtümer im Mittelmeerraum an", heißt es in dem Kommuniqué, in dem daran erinnert wird, dass "die CERNA-Versammlung weiterhin regelmäßig per Videokonferenz arbeitet und in einem Jahr in Rabat wieder zusammentreten wird".
(L.M.) (Fides 17/1/2023)